Weiter geht’s: Nach kurzem Durchpusten beginnt eine Woche im Trainingslager vor dem ersten EM-Spiel der letzte Teil der Vorbereitung für die DFB-Frauen. In Herzogenaurach soll der Grundstein für den Titelgewinn gelegt werden.






Trainingslager der DFB-Frauen in Herzogenaurach
Nach zwei freien Tagen zwischen dem ersten und zweiten Trainingslager ist bei den deutschen Fußballerinnen im fränkischen Herzogenaurach auch die Nachzüglerin an Bord. Stammtorhüterin Ann-Katrin Berger hatte erst noch ein Spiel mit ihrem US-Klub Gotham FC zu absolvieren. Vor der Mission Gipfelsturm in der Schweiz fehlte aber Newcomerin Franziska Kett, die wegen schulischer Verpflichtungen erst am Samstagmorgen anreist.
Eine Woche vor dem EM-Auftakt gegen Polen hat das Team verinnerlicht, was Bundestrainer Christian Wück als Spielidee vorgibt. „Er sagt ganz klipp und klar, was er will – so ein bisschen den klassischen deutschen Fußball“, sagte Bühl. „Es bedeutet, dass man leidenschaftlich gemeinsam arbeitet. Das ist sehr wichtig.“ Zumal diese „Grundtugend“ gut zu den Spielerinnen passe. Nun gelte es, „unsere individuelle Qualität damit zu verbinden, eine gewisse Philosophie zu haben. Und wenn die klar ist, dann ist es viel mehr wert, als wenn man da jetzt nur Tiki-Taka-Fußball spielt.“
Ein Schlüssel sollen auch Standards sein. „Daran haben wir schon gearbeitet – ein, zwei Varianten, die wir perfektionieren wollen“, erklärte die Flügelspielerin des FC Bayern, denn: „Da haben wir extrem viel Potenzial und das ist einfach Gold wert, weil es ein Spiel entscheiden kann.“
Bayern-Block mit sieben Spielerinnen
Grundsätzlich wird dem Bayern-Block mit sieben Spielerinnen um Kapitänin Gwinn eine tragende Rolle zukommen. „Ich bin mir sicher, dass unsere Spielerinnen durch die sehr erfolgreiche Saison, die sie mit dem FC Bayern hatten, eben auch mit sehr viel Mut und Freude in die Europameisterschaft gehen“, sagte FCB-Direktorin Bianca Rech.
Auch sie hofft auf eine erfolgreiche EM der DFB-Auswahl, trotz des großen Umbruchs in den vergangenen Monaten. „Ich glaube, dass es noch mal einen weiteren Schub für den Frauenfußball in Deutschland und Europa geben kann“, lautet Rechs Prognose für den heißen Sommer.
Aus deutscher Sicht werde der Turnierstart „sehr wichtig sein. Hier kannst du gleich ein Gefühl entwickeln, wo man steht. Ich teile den Optimismus. Sie sind mit Schwung in die Vorbereitung gegangen und werden diesen auch mitnehmen“, sagte die frühere Nationalspielerin.
Party-Stimmung dank Wolfgang Petry
Die Stimmung beim achtmaligen Europameister erschien schon zur Halbzeit des Trainingslagers prächtig – nicht nur dank der Schlager-Sause mit Überraschungsgast Wolfgang Petry am Montagabend. Bei jeder Spielerin, versicherte Bühl angesprochen auf den Teamgeist, habe sie „das Gefühl, dass sie so sein kann, wie sie ist – und das wird helfen, damit man auf dem Platz seine 100 Prozent abliefern kann.“ Am Montagabend war der Schlagerstar zu Gast im deutschen Lager in Herzogenaurach. Bei ausgelassener Stimmung feierten die Spielerinnen zu Liedern wie „Wahnsinn“ oder „Verlieben, verloren, vergessen, verzeih’n“.
(Mit Material vom SID)