Alle aktuellen News, Meldungen und Stimmen von der Frauen-EM 2025 in unserem Liveblog zu den DFB-Frauen um Bundestrainer Christian Wück.





Neuendorf und Künzer: Mit Wück in die Zukunft
(Zürich, 24.07.2025) DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Sportdirektorin Nia Künzer blicken nach dem Halbfinal-Aus der deutschen Fußballerinnen optimistisch in die Zukunft mit dem gestärkten Bundestrainer Christian Wück. Neuendorf wertete das Turnier in der Schweiz aus DFB-Sicht als „Erfolg“ und sieht die Nationalmannschaft mit Wück und den anderen Verantwortlichen „total gut aufgestellt“.
„Wir sind hundertprozentig überzeugt von Christian Wück, von seinem Weg“, sagte Neuendorf vor der Abreise in Zürich und betonte: „Er hat eine Transformation eingeleitet – und die ist gelungen, das muss man ehrlich sagen.“ Wücks Mut, auf junge Spielerinnen zu setzen, sei trotz des bitteren Ausscheidens gegen Weltmeister Spanien (0:1 n.V.) belohnt worden, betonte der Präsident. „Und das ist genau der Weg, den wir brauchen. Und wir haben volles Vertrauen, nicht nur zu ihm, auch zu den Co-Trainerinnen.“
Künzer bekräftigte dies. Die Europameisterschaft habe bewiesen, „warum das Trainerinnenteam und vorneweg Christian Wück die Richtigen sind“, man sehe „ganz deutlich“ eine Handschrift. Wück und Co. haben „einen Weg begonnen mit einer klaren Vision“ – und dieser Weg „macht uns sehr optimistisch“ mit Blick auf die WM 2027.
Neuendorf wies außerdem die jüngste Generalkritik am deutschen Fußball von Matthias Sammer zurück. „Da muss man jetzt auch nicht allzu schwarz malen und immer sagen, wir liegen am Boden.“ Er würde „nicht alles in Bausch und Bogen schlecht reden wollen“.
Die Kritik von Wück an der Talente-Entwicklung nahmen Neuendorf wie Künzer auf. „Wir müssen mehr tun bei Trainerinnen und Trainern im Frauenfußball“, sagte der Präsident, und „wir müssen sicherlich eine Professionalisierung der Bundesliga herbeiführen“. Die Sportchefin ergänzte: „Die ersten Dinge sind ja angestoßen.“
14,26 Millionen sehen deutsches EM-Aus
(24.07.2025) Den Einzug ins Finale haben die DFB-Frauen am Mittwochabend denkbar knapp verpasst – der ARD hingegen hat das Duell gegen die Spanierinnen die beste TV-Quote im laufenden Turnier beschert. Durchschnittlich sahen 14,26 Millionen Zuschauer die 0:1-Niederlage nach Verlängerung der DFB-Elf, dies entsprach einem Marktanteil von 57,6 Prozent.
Das Team von Christian Wück hatte sich in Zürich den spielstarken Spanierinnen lange tapfer erwehrt und das Spiel bis weit in die Verlängerung offen gehalten. Dort sorgte dann der Treffer durch Bonmatí (113.), bei dem die zuvor glänzend aufgelegte deutsche Torfrau Ann-Kathrin Berger keine gute Figur abgab, für die Entscheidung.
Zuvor hatte der Krimi im Viertelfinale gegen Frankreich die beste Quote erzielt, den 6:5-Sieg Deutschlands nach Elfmeterschießen hatten im ZDF am Samstag durchschnittlich 10,7 Millionen Fans gesehen. Dies entsprach einem Marktanteil von 52,2 Prozent.
Steinmeier und Merz trösten DFB-Frauen
(Zürich, 24.07.2025) Die deutschen Fußballerinnen haben nach ihrem dramatischen Halbfinal-Aus bei der EM gegen Spanien (0:1 n.V.) Trost von der hohen Politik erfahren. Sowohl Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der vor Ort in Zürich mitgefiebert hatte, als auch Bundeskanzler Merz hatten aufmunternde Worte für die tragische Heldin Ann-Katrin Berger und Co. parat.
„Wirklich bitter, für einen Sieg gegen den Weltmeister hat es nicht ganz gereicht. Aber das @dfb_frauenteam verlässt das Turnier erhobenen Hauptes“, schrieb Steinmeier bei Instagram. Und weiter: „Liebe Spielerinnen, Ihr habt dieses Turnier mit so viel Herzblut und fußballerischem Können gespielt, dass Ihr zurecht stolz auf Euch sein könnt – wir alle sind es auch! Ihr seid wahre Vorbilder. Dafür gebührt Euch unser größter Dank und Respekt!“
Merz litt aus der Ferne mit. „Bis zuletzt stark gekämpft, am Ende hat es leider doch nicht gereicht“, schrieb der Kanzler bei Instagram: „Liebes @dfb_frauenteam, danke für diese großartigen Fußballmomente – wir sind stolz auf Euch!“ Der CDU-Chef hatte für den Fall des Finaleinzugs sein Kommen angekündigt.
Sonderlob für Jule Brand
(Zürich, 23.07.2025) Nationalspielerin Jule Brand (22) hat für ihre bislang starken EM-Auftritte ein Sonderlob des Bundestrainers erhalten. „Ich glaube, sie hat den nächsten Step gemacht“, sagte Christian Wück vor dem Halbfinale gegen Spanien am Mittwoch in Zürich: „Die Leistungen von Jule vom ersten Spiel gegen Polen bis zum Viertelfinale sprechen für sich.“
Die Offensivspielerin, die ab der kommenden Saison für Olympique Lyon spielen wird, hatte sehenswert das erste Turniertor des deutschen Teams gegen Polen erzielt, auch gegen Schweden traf sie. Gegen Frankreich (6:5 i.E.) überzeugte Brand zudem mit ihrer Defensivarbeit. Die 64-malige Nationalspielerin habe „bewiesen, dass sie sich in die richtige Richtung weiterentwickelt hat, sowohl offensiv als auch defensiv“, sagte Wück: „Mit Jule bin ich sehr, sehr zufrieden.“
DFB-Männer machen den Frauen Mut
(München, 23.07.2025) „Holt Euch den Pott!“: Auch die deutschen Fußball-Nationalspieler haben den DFB-Frauen vor dem EM-Halbfinale am Mittwochabend gegen Spanien Mut zugesprochen. „Auch wenn die Spanierinnen vielleicht ein gutes Turnier gespielt haben: Sie haben noch nicht gegen euch gespielt. Ihr habt jeden Grund, an euch zu glauben und selbstbewusst ins Spiel zu gehen“, betonte Kapitän Joshua Kimmich in einem bei Instagram veröffentlichten Video.
Kimmich und einige seiner Kollegen erinnerten die deutschen Frauen an ihre Stärken, die sie im dramatischen Viertelfinale gegen Frankreich (6:5 i.E.) gezeigt hatten. „Da war alles dabei“, sagte der DFB-Kapitän: „Individuelle Qualität, als Mannschaft wart ihr Wahnsinn, extrem viel Mentalität und vor allem der Glaube an euch selbst.“ Gegen Spanien werde es „genau darum gehen. Geht euren Weg weiter bis zum Schluss.“
Abwehrchef Antonio Rüdiger betonte ebenfalls die „gute Mentalität“, das „Herz“ und die Willenskraft, die die deutschen Frauen gegen Frankreich gezeigt hätten. „Gebt Gas, holt euch das Ding“, ergänzte er. David Raum merkte schmunzelnd an, die Männer hätten gegen Spanien ja noch „eine Rechnung offen, ihr könnt schon mal zurückschlagen – und dann ab ins Finale. Holt euch das Teil.“ Niclas Füllkrug sagte: „Holt euch den Pott, wir glauben an euch.“
Bundespräsident Steinmeier in Zürich dabei
(Zürich, 22.07.2025) Die deutschen Fußballerinnen erhalten im Halbfinale gegen den Weltmeister Spanien besondere Unterstützung. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird die Partie am Mittwoch im Züricher Letzigrund besuchen. Sollten die DFB-Frauen gegen die Auswahl um Weltfußballerin Aitana Bonmatí erfolgreich sein und das Finale erreichen, plant zudem Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) eine Reise zum Endspiel nach Basel. Das hatte Regierungssprecher Stefan Kornelius am Montag bestätigt. Beim letzten EM-Gruppenspiel gegen Schweden (1:4) war bereits Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD) vor Ort.
Oberdorf lobt „extreme Mentalität“
(München, 22.07.2025) Nationalspielerin Lena Oberdorf sieht für die DFB-Auswahl im EM-Halbfinale gegen Spanien gute Chancen. „Wir haben es bei der letzten EM bewiesen, dass wir standhaft sind und widerstandsfähig“, und auch im Viertelfinale gegen Frankreich (6:5 i.E.) habe sich gezeigt, „dass wir eine extreme Mentalität haben“, sagte Oberdorf vor dem Duell mit den Weltmeisterinne in Zürich. Diese Qualität sei der Schlüssel, „den man braucht, um ins Finale einzuziehen“, betonte Oberdorf, die bei der EM in der Schweiz nach ihrer langen Verletzungspause fehlt. „Wenn wir es jetzt noch schaffen, unseren Fußball aufzuziehen und mit elf Leuten auf dem Platz zu sein, glaube ich, dass das auch gegen Spanien möglich ist“, ergänzte die Mittelfeldspielerin des FC Bayern München.
Der Weltmeister sei „in diesem Turnier bisher noch gar nicht so gefordert“ worden, meinte Oberdorf (23). „Man sieht aber die Qualität, die haben Weltstars in ihren Reihen, spielen attraktiven Fußball. Deswegen glaube ich, dass wir da defensiv wieder kompakt stehen – das ist ja unser neues Lieblingswort bei der Nationalmannschaft – und uns in jeden Zweikampf reinknallen müssen.“ Gegen Frankreich habe das perfekt geklappt. „Janina Minge ist da extrem vorweggegangen, genau so wie eine Elisa Senß. Deswegen bin ich zuversichtlich, dass wir ein gutes Spiel sehen werden.“
Matthäus begeistert von den DFB-Frauen
(Köln, 22.07.2025) Rekordnationalspieler Lothar Matthäus ist von den Leistungen der deutschen Fußballerinnen bei der EM begeistert. Wie die DFB-Spielerinnen „diesen Sport angehen und mit Leben füllen, ist schön zu sehen“, schrieb der 64-Jährige in seiner Sky-Kolumne: „Mit dem Frankreich-Erfolg ist die Euphorie im Land nochmal spürbar gestiegen.“
Die Voraussetzung für die „große Euphorie“ seien laut Matthäus „die berühmten deutschen Tugenden des Fußballs: der Teamgeist, Leistungs- und Mentalitätswille“. Den deutschen Fans sei es „unheimlich wichtig, dass die Mannschaft ihr Herz auf dem Platz lässt“.
Am Samstag waren die DFB-Frauen spektakulär gegen Frankreich (6:5 i.E.) ins EM-Halbfinale eingezogen. „Von solch tollen Leistungen wie gegen Frankreich profitiert der deutsche Fußball ungemein“, stellte der Weltmeister von 1990 klar. Besonders Torhüterin Ann-Katrin Berger hob er hervor: Sie habe „einen absoluten Sahne-Tag“ gehabt und die „Qualität und den Ehrgeiz, mit der Mannschaft den ganz großen Wurf zu landen und wieder Europameister zu werden“.
Dauer der Hendrich-Sperre noch offen
(Zürich, 21.07.2025) Nationalspielerin Kathrin Hendrich kann nach ihrem Platzverweis im EM-Viertelfinale weiter auf eine mögliche Endspielteilnahme hoffen. Wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mitteilte, soll die Defensivspielerin laut UEFA für „mindestens ein Spiel gesperrt“ werden, also für das Halbfinale am Mittwoch gegen Weltmeister Spanien. Bis 11 Uhr am Dienstag wird der DFB fristgemäß eine schriftliche Stellungnahme zum viel diskutierten Vorgang einreichen, im Anschluss daran wird eine abschließende Entscheidung erwartet.
Hendrich hatte bei einem Zweikampf im Strafraum abseits des Balles Französin Griedge Mbock am Zopf gehalten. Schiedsrichterin Tess Olofsson (Schweden) sah sich die Aktion nach einem VAR-Hinweis an und entschied auf Platzverweis sowie Elfmeter. „Wir möchten auf jeden Fall unterstreichen, dass keine Absicht vorliegt und Kathy beim Versuch, Kontakt aufzunehmen in der Box, durch die Haare streift und dabei hängen geblieben ist“, hatte DFB-Sportdirektorin Nia Künzer am Sonntag gesagt.
Kanzler Merz kommt zum Finale
(Berlin, 21.07.2025) Die deutschen Fußballerinnen können im Falle des Finaleinzugs bei der EM in der Schweiz auf den Stadionbesuch von Bundeskanzler Friedrich Merz hoffen. „Sollte die Nationalmannschaft der Frauen ins Finale kommen, plant der Kanzler eine Teilnahme“, sagte Regierungssprecher Stefan Kornelius in Berlin. Der Bundeskanzler sei ein „fanatischer Anhänger dieser Frauen“, so Kornelius, der zudem den Vorbildcharakter des Teams hervorhob.
Die DFB-Frauen spielen in Zürich gegen die spanische Auswahl um Weltfußballerin Aitana Bonmatí um den Einzug ins Finale. Das Endspiel findet am kommenden Sonntag in Basel statt.
DFB-Trio trainiert individuell
(Zürich, 21.07.2025) Die Verteidigerinnen Rebecca Knaak und Franziska Kett sowie Stürmerin Giovanna Hoffmann haben zwei Tage vor dem EM-Halbfinale der deutschen Fußballerinnen nur ein individuelles Training absolviert. Das reduzierte Programm im Rahmen der Einheit am Montagvormittag erfolgte nach DFB-Angaben noch aus Gründen der Regeneration nach dem Elfmeterkrimi im Viertelfinale am Samstag gegen Frankreich (6:5 i.E.).
Linder fehlt DFB-Frauen gegen Spanien
(Köln, 20.07.2025) Die deutschen Fußballerinnen müssen im EM-Halbfinale gegen Spanien wie befürchtet auf Sarai Linder verzichten. Die Außenverteidigerin habe im dramatischen Viertelfinale gegen Frankreich am Samstag „eine Kapsel-Band-Verletzung am linken Sprunggelenk“ erlitten, teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Sonntagabend mit: Linder falle „damit definitiv für das EM-Halbfinale gegen Spanien aus“.
Linder hatte die Verletzung bereits nach rund 20 Minuten erlitten, für sie kam Sophia Kleinherne ins Duell mit den Französinnen. Bundestrainer Christian Wück könnte am Mittwoch aber auch Carlotta Wamser einsetzen, die ihre Sperre nach ihrer Roten Karte aus dem letzten Gruppenspiel gegen Schweden (1:4) verbüßt hat. Kathrin Hendrich, die gegen Frankreich Rot gesehen hatte, ist gesperrt.
Steinmeier und Merz gratulieren DFB-Frauen
(Köln, 20.07.2025) Der Viertelfinal-Krimi von Basel hat auch die deutsche Politik tief beeindruckt. „Was für eine Leistung! Herzlichen Glückwunsch zum Einzug ins Halbfinale liebes @dfb_frauenteam! Wir wünschen viel Erfolg und fiebern mit Ihnen!“, schrieb Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) nach dem 6:5 im Elfmeterschießen der DFB-Frauen gegen Frankreich in den Sozialen Medien. Auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) gratulierte dem Team von Bundestrainer Christian Wück zum Sprung ins EM-Halbfinale. „Was für ein Spiel. Was für eine Spannung. Herzlichen Glückwunsch der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. Wir sind stolz auf Euch“, schrieb der Regierungschef.
10,7 Millionen sehen deutschen Halbfinaleinzug
(Basel, 20.07.2025) Der dramatische Einzug der deutschen Fußballerinnen ins EM-Halbfinale hat dem ZDF die bislang beste TV-Quote im Turnierverlauf beschert. 10,7 Millionen Menschen verfolgten am Samstagabend im Schnitt die Übertragung des Elfmeter-Thrillers gegen Frankreich (6:5 i.E.) aus Basel, dies entsprach einem Marktanteil von 52,2 Prozent.
Deutschland hatte sich trotz 105-minütiger Unterzahl ins Elfmeterschießen gekämpft. Nach 120 Minuten hatte es 1:1 (1:1, 1:1) gestanden. Die überragende Torfrau Ann-Katrin Berger parierte zwei Elfmeter. Die meisten Zuschauer*innen hatten bislang beim Auftaktsieg gegen Polen (8,22 Millionen/Marktanteil 41,2 Prozent) eingeschaltet. Den zweiten Vorrundenerfolg gegen Dänemark sahen 7,02 Millionen Menschen (38,7 Prozent), das 1:4 gegen Schweden zum Abschluss der Gruppenphase 7,66 Millionen (37,9 Prozent).
Alle vier Begegnungen wurden auf dem deutschen Markt auch auf der Streamingplattform DAZN gezeigt. Im Halbfinale trifft das Team von Bundestrainer Christian Wück am Mittwoch (21:00 Uhr/ARD und DAZN) in Zürich auf Weltmeister Spanien.
DFB-Frauen sind auf Elfmeter vorbereitet
(Zürich, 19.07.2025) Deutschland, bei Elfmetern stets im Ruf der Nervenstärke stehend, steht bei eins von eins: Sjoeke Nüsken verwandelte gegen Dänemark. „Wir haben schon in Herzogenaurach mit diesem Thema begonnen“, sagte Bundestrainer Christian Wück vor dem Viertelfinale gegen Frankreich am Abend in Basel. „Wir haben es immer wieder eingestreut. Deshalb glaube ich, dass wir gut vorbereitet sind.“ Allerdings fehlt Giulia Gwinn als beste Schützin und Frankreich (2/2) ist auch ohne Fehlschuss. Dafür gilt die deutsche Torhüterin Ann-Katrin Berger als „Elfmeterkillerin“ und schießt gerne auch selbst, wie im Olympia-Viertelfinale gegen Kanada 2024.
Torwarttrainer Michael Fuchs über Berger-Kritik
(Zürich, 18.07.2025) Für DFB-Torwarttrainer Michael Fuchs ist die Debatte über die Spielweise von Nationaltorhüterin Ann-Katrin Berger ein typisch deutsches Phänomen. „Wir scheinen da wirklich ein spezielles Land zu sein. Ein Torwart wird von Teilen der Öffentlichkeit hochgehoben, um ihn dann fallen zu lassen. Das haben Oliver Kahn oder Manuel Neuer mitgemacht“, sagte Fuchs in einem Interview mit der Frankfurter Rundschau.
Die Wertschätzung für die Position sei „vielleicht da, aber die Gewichtung stimmt für mich nicht: Fußball lebt davon, dass Fehler passieren. Wenn wir nur auf Vermeidung aus sind, wird der Charakter des Spiels schlechter“, erklärte der 55-Jährige, der seit 2007 mit kurzer Unterbrechung mit den DFB-Frauen arbeitet. Für das EM-Viertelfinale gegen Frankreich sei im Training auch ein mögliches Elfmeterschießen vorbereitet worden. „Sowohl in der Theorie als auch in der Praxis. Ann-Katrin Berger hat schon gezeigt, dass sie mit viel Ruhe und Souveränität in ein Elfmeterschießen reingeht“, sagte Fuchs.
Schult über Wück: Eng wird es für ihn noch nicht
(Zürich, 18.07.2025) Die frühere Fußball-Nationaltorhüterin Almuth Schult geht davon aus, dass Christian Wück auch im Falle einer Niederlage im EM-Viertelfinale Bundestrainer bleiben wird. „Ich glaube, eng wird es für ihn noch nicht“, sagte die ARD-Expertin mit Blick auf das erste K.o.-Spiel der deutschen Fußballerinnen gegen Frankreich am Samstag in Basel.
Wück sei „noch kein Jahr im Amt, er hat in der Nations League das Halbfinale geschafft“, begründete Schult ihre Einschätzung. Zudem sei dem 52-Jährigen eingeräumt worden, Neues auszuprobieren. „Er hat genau das vor dem Turnier gesagt – ‚Man wird mich, wenn das nicht funktioniert, kritisieren'“, sagte Schult weiter: „Die Kritik kann kommen.“
Hegering nimmt DFB-Team in Schutz
(Zürich, 17.07.2025) Die frühere Nationalspielerin Marina Hegering sieht die Niederlage des DFB-Teams gegen Schweden nicht als Problem für den weiteren Turnierverlauf an. „Wenn man 60 Minuten gegen eine Topmannschaft in Unterzahl spielt, ist es nicht verwerflich, dieses Spiel zu verlieren. Von daher darf man es nicht überbewerten“, sagte die 35-Jährige im Podcast der Sportschau. Vielmehr sehe sie das „bittere“ 1:4 gegen die Skandinavierinnen als „Learning“ für die verjüngte deutsche Nationalelf.
Mit ihrem Rücktritt, jenem von Alexandra Popp sowie dem Start von Bundestrainer Christian Wück habe es in jüngerer Vergangenheit nun mal „viele Veränderungen“ gegeben. „Da muss man sich auch erst mal finden“, betonte Hegering: „Es ist eine Entwicklungssache, das ist gar nichts Schlimmes. Die Mannschaft hat die Chance verdient, sich selber zu finden. Ich glaube, sie sind da auf einem guten Weg.“ Ein Turnier wie die EM sei hierfür „die perfekte Möglichkeit“.
DFB-Frauen haben defensiv „viele Optionen“
(Zürich, 16.07.2025) Bei den deutschen Fußballerinnen ist noch keine Entscheidung über die nötigen Anpassungen für das Viertelfinale gegen Frankreich gefallen. Das teilte Abwehrspielerin Kathrin Hendrich am Mittwoch in Zürich mit. „Wir haben m Training schon das eine oder andere einstudiert, was ich natürlich nicht verraten werde. Aber das Trainerteam hat sich natürlich viele Gedanken gemacht.“ Es gehe nun darum, „das auf dem Trainingsplatz auszutesten“.
„Uns ist bewusst, dass jede kleine Nachlässigkeit zu Gegentoren führen kann. Wir haben viele erfahrene Spielerinnen dabei und spielen nicht erst seit gestern Fußball. Wir können mit vielen Optionen gut umgehen“, sagte Hendrich, die eine Kandidatin für einen Startelfeinsatz ist. Mit Blick auf den Druck vor dem ersten K.o.-Duell ergänzte die 33-Jährige: Sie sei schon häufig in solchen Situationen gewesen, sie werde alles geben, „um die Mannschaft zu stabilisieren, so gut es geht“.
Berger will für ihren Opa ins EM-Finale
(Zürich, 16.07.2025) Nationaltorhüterin Ann-Katrin Berger hofft auf den EM-Titel mit den DFB-Frauen – und greift dabei auf einen ganz eigenen Antrieb zurück. „Mein Opa ist vor ein paar Tagen 92 Jahre alt geworden. Meine Motivation ist, dass er zum Finale kommt. Er hat gesagt, Viertelfinale und Halbfinale lohnen sich nicht“, sagte die 34-Jährige mit einem Schmunzeln am Mittwoch in Zürich: „Er meint es wirklich ernst. Ich habe versucht, ihn zu überreden, aber er ist eine harte Nuss.“

Bislang war ihr Großvater beim ersten Gruppenspiel des deutschen Teams gegen Polen (2:0) in St. Gallen vor Ort dabei. Dafür habe er sich „wirklich noch ein Trikot angezogen“, berichtete Berger. Er sei ein „sehr strenger, aber liebenswerter Mann. Von ihm kriege ich meistens einen Daumen hoch oder runter – und nach dem Spiel war es ein Daumen nach oben. Das heißt schon etwas, das gibt es nicht so oft“.
Bei der launigen Pressekonferenz vor dem Viertelfinale am Samstag gegen Frankreich verriet Berger zudem, weshalb sie bei der Nationalhymne immer freundlich in die Kamera lächelt. Ihr Großvater habe „vielleicht nicht so viel Ahnung von Fußball“, aber für ihn spiele „das Auftreten eine große Rolle“. Da ihr Opa einst die ernsten Blicke vieler Spielerinnen monierte, habe sie sich irgendwann „angewöhnt, bei der Hymne zu lachen“, sagte die Keeperin: „Für meinen Opa würde ich alles machen.“
Bei den Anekdoten über den großen Fan aus der Familie gerieten die jüngsten Diskussionen über Bergers riskantes Spiel beinahe in den Hintergrund. Seit sie Deutschland verlassen habe, „lese ich gar keine Nachrichten mehr“, sagte die Torhüterin vom US-Klub Gotham FC: „Was auch immer geschrieben wird, müssen Sie mir sagen.“ Gegen Schweden (1:4) habe sie nicht ihr bestes Spiel gemacht, gab Berger zu, aber: „Nach meiner Analyse habe ich damit abgeschlossen.“
Popp: „Anpassungen tun nicht weh“
(Zürich, 15.07.2025) Die langjährige DFB-Kapitänin Alexandra Popp erwartet ein defensiv stabileres deutsches Team im EM-Viertelfinale – und damit auch Änderungen in der Herangehensweise von Bundestrainer Christian Wück. „Ich gehe davon aus, dass sie etwas anpassen werden. Bei den Französinnen kommen ganz schön schnelle Lokomotiven auf einen zu“, sagte Popp im Podcast Copa TS vor der Partie gegen Frankreich am Samstag in Basel.
Die Konteranfälligkeit und das hohe Verteidigen waren den deutschen Fußballerinnen im letzten Gruppenspiel gegen Schweden (1:4) mehrmals zum Verhängnis geworden. Wück betonte zunächst, dass er nicht von seiner Idee abrücken wolle. „Es ist falsch, wenn wir sagen, wir wollen jetzt nur reagieren und nur zerstören“, sagte er nach der höchsten EM-Niederlage der DFB-Frauen.
„Grundsätzlich“ sprach Popp für diese Haltung ein Kompliment aus. „Man muss auch Eier haben, seine Philosophie durchzuziehen“, sagte die 34-Jährige, sie finde es „cool“, dass man trotzdem bei sich bleibe „und nicht von heute auf morgen alles über den Haufen wirft“. Klar sei aber: „Es ist ein Turnier – und Anpassungen tun manchmal auch nicht weh“. Sie kenne die Co-Trainerinnen Maren Meinert und Saskia Bartusiak gut: „Ich weiß, dass die einiges auf dem Kasten haben.“
Eine defensivere Herangehensweise könnte für die DFB-Auswahl aus Popps Sicht auch einen Vorteil mit sich bringen. Frankreich sei in der Abwehr „auch ab und zu am wackeln. Man hat vielleicht die Möglichkeit, das Ganze in ein nettes Konterspiel umzumünzen“, sagte die Angreiferin, die die Französinnen dennoch lobte. In der Vergangenheit habe es viele „Individualistinnen, aber kein wirkliches Team“ gegeben: „Aber diesmal wirkt es anders.“
Nach dem „harten“ Rückschlag glaubt Popp aber an eine Reaktion der deutschen Fußballerinnen. „Abschütteln kann man das natürlich schon. Das hat etwas mit dem Teamgefüge zu tun – ob es funktioniert oder nicht“, sagte die Wolfsburgerin. „Trotzdem muss man sagen: Sie sind eine Runde weiter und es ist noch nichts verloren.“
Gwinn unterstützt auch im Viertelfinale
(Zürich, 14.07.2025) Die verletzte Kapitänin Giulia Gwinn wird die deutschen Fußballerinnen auch beim EM-Viertelfinale gegen Frankreich unterstützen. „Giuli ist im Moment hier, wird aber zwischendurch noch mal nach München reisen und zum Basel-Spiel zurückkehren“, sagte DFB-Sportdirektorin Nia Künzer mit Blick auf die Partie am Samstag.
Nach dem herben 1:4-Dämpfer gegen Schweden geht die Stimmung im deutschen Lager „bergauf“, wie die Weltmeisterin von 2003 berichtete: „Trauerstimmung herrschte nicht. Natürlich war die Enttäuschung da, das gehört dazu. Aber es darf auch gelacht werden. Wir haben ein gutes Miteinander und das gehört auch dazu.“
Die Nationalspielerinnen, die am Montag einen freien Tag einlegen durften, seien nach den bisherigen EM-Auftritten äußerst selbstkritisch. „Die Mädels wollen es sich selbst beweisen“, sagte Künzer angesprochen auf eine mögliche Trotzreaktion auf die aufgekommene öffentliche Kritik: „Die größten Kritikerinnen sind sie selbst, und der Anspruch an sich selbst ist der größte Antrieb.“
Künzer: Gegen Frankreich „am Limit spielen“
(Zürich, 14.07.2025) DFB-Sportdirektorin Nia Künzer erwartet im EM-Viertelfinale gegen Frankreich eine Herausforderung auf allerhöchstem Niveau für die deutschen Fußballerinnen. „Wir haben alle gesehen, über welche Qualitäten Frankreich verfügt, über welche Dynamik, welches Tempo“, sagte Künzer in der ARD, nachdem sich Les Bleues am Sonntag mit einem 5:2 gegen die Niederlande den ersten Platz vor Titelverteidiger England in der „Hammergruppe“ D gesichert hatten.
Gegen die starke Offensive der Französinnen muss sich das DFB-Team im Vergleich zum 1:4 gegen Schweden erheblich steigern. „Sicherlich werden wir über die Kompaktheit kommen müssen, das gilt für alle Mannschaftsteile“, betonte Künzer daher: „Da werden sich alle auf allerhöchstem Niveau bewegen müssen, am Limit spielen, damit wir diese Französinnen natürlich nicht ins Spiel kommen lassen, sie selbst stressen und unangenehm für sie sind. Das mögen sie dann vielleicht auch nicht.“
Zum Scouting war Bundestrainer Christian Wück am Sonntag nach Basel gefahren. „Wir werden uns gut vorbereiten, werden unser Spiel analysieren, werden uns die Französinnen nochmal anschauen“, sagte Künzer zur Vorbereitung auf das erste K.o.-Spiel am Samstag im St. Jakob-Park. Bei der vergangenen EM 2022 hatte sich das deutsche Team im Halbfinale gegen Frankreich durchgesetzt (2:1).
Wamsers verhängnisvoller Reflex
(Zürich, 13.07.2025) Mit der Kapuze tief ins Gesicht gezogen schlich Carlotta Wamser durch die Interviewzone, eine DFB-Mitarbeiterin schirmte die Nationalspielerin dabei ab. Nach ihrem verhängnisvollen Aussetzer wollte die unglückliche Rotsünderin nicht reden. Ihr Team hatte da längst wohl erfolglos versucht, der 21-Jährigen nach einem Abend zum Vergessen Trost zu spenden – allen voran die verletzte Giulia Gwinn.
Deren Platz auf der rechten Abwehrseite hatte Wamser nach Gwinns EM-Aus übernommen. „Man kann Carlotta keinen Vorwurf machen, das war ein Reflex“, sagte Kapitänin Janina Minge nach der historischen 1:4 (1:3)-Abreibung für die deutschen Fußballerinnen im abschließenden Gruppenspiel gegen Schweden. „Sie hat vorher ein super Spiel gemacht.“
Eine Abreibung als „Reality-Check“
(Zürich, 13.07.2025) Am Tag nach der historischen Abreibung zerstreuten sich die Zweifel an der Titelmission zumindest kurzzeitig. Die deutschen Fußballerinnen leckten ihre Wunden im Kreise ihrer Familien und Freunde. Die schwer Geschlagenen wollten für ein paar Stunden den Kopf ausschalten und vorerst keinen Gedanken mehr an das verschwenden, was sie am Vorabend so schmerzhaft auf den Boden der Tatsachen befördert hatte. Abgehakt war die EM-Lehrstunde trotz der Ablenkung aber keineswegs.
„Wir liegen jetzt am Boden, wir werden aber auch wieder aufstehen“, versprach Bundestrainer Christian Wück nach dem heftigen 1:4 (1:3) gegen Schweden, der höchsten deutschen Pleite der EM-Geschichte, durch die das DFB-Team auch den Gruppensieg verpasste. Wück bleibt knapp eine Woche bis zum Viertelfinale am Samstag in Basel, um den Rückschlag endgültig aus den Köpfen zu bekommen. Ansonsten droht ein weiteres Desaster.
Einen gebrauchten Tag wie diesen im Züricher Letzigrund „würde man am liebsten nicht dabei haben. Aber ich habe ihn lieber heute als an einem anderen Tag“, sagte Laura Freigang. Sie betonte auch: Die Partie sei „auf jeden Fall ein Reality-Check in dem Sinne, dass es uns erinnert, wie präsent man zu jeder Minute des Spiels sein muss.“
7,66 Millionen sehen historische DFB-Pleite
(Zürich, 13.07.2025) Das dritte EM-Gruppenspiel der deutschen Fußballerinnen in der Schweiz hat erneut für eine starke TV-Quote gesorgt. 7,66 Millionen Menschen verfolgten am Samstagabend im ZDF das 1:4 (1:3) gegen Schweden, die höchste DFB-Pleite der EM-Geschichte. Das entsprach einem Marktanteil von 37,9 Prozent. Den Auftaktsieg gegen Polen (2:0) hatten sogar 8,22 Millionen Fans (Marktanteil 41,2 Prozent) gesehen, beim Erfolg gegen Dänemark (2:1) schalteten 7,02 Millionen Menschen (38,7 Prozent) ein. Alle drei Begegnungen wurden auf dem deutschen Markt auch auf der Streamingplattform DAZN gezeigt.
Rebecca Knaak trifft auf „zweite Heimat“
(Zürich, 12.07.2025) Das EM-Gruppenfinale der deutschen Fußballerinnen hat für Rebecca Knaak eine besondere Bedeutung. „Ich verbinde mit Schweden sehr viel und sehe es so ein bisschen als zweite Heimat an“, sagte die Innenverteidigerin vor dem Klassiker gegen die Skandinavierinnen am Samstag, wenn es im Züricher Letzigrund um den Gruppensieg geht: „Es ist schon etwas sehr Besonderes, jetzt ausgerechnet gegen Schweden zu spielen.“
In ihren drei Spielzeiten beim FC Rosengard in Malmö habe sie „viel erlebt und viel von der schwedischen Kultur mitbekommen“, berichtete die 29-Jährige von Manchester City: „Ich freue mich sehr auf das Spiel.“ Zugleich warnte Knaak vor der Kopfballstärke der Schwedinnen, die sich bei der EURO in der Schweiz ohnehin „insgesamt sehr physisch, auch stark bei Standards“ präsentiert hätten. „Wir wissen aber genauso, dass das auch Qualitäten von uns sind, und wir werden optimal eingestellt sein“, betonte die Abwehrspielerin.
Comedy-Star Hazel Brugger im DFB-Teamhotel
(Zürich, 11.07.2025) Das Gelächter war unüberhörbar. Flügelflitzerin Klara Bühl schmiss sich weg, Vize-Kapitänin Sjoeke Nüsken kicherte vergnügt und Bundestrainer Christian Wück applaudierte amüsiert. Beim Privatauftritt von Comedy-Star Hazel Brugger im DFB-Teamhotel schalteten die deutschen Fußballerinnen vom stressigen EM-Alltag ab. Die DFB-Frauen genossen die humorvolle Abwechslung in gemütlicher Runde sichtlich – ehe der volle Fokus dem Showdown um Platz eins galt.
Elisa Senß wird gerne unterschätzt
(Zürich, 10.07.2025) Nationalspielerin Elisa Senß fällt bei der EM als zweikampfstarke Abräumerin in den Reihen des DFB-Teams auf. Ihre teils harte Gangart hat sich die Mittelfeldspielerin auch wegen ihrer Körpergröße angewöhnt. „Mir hilft es einfach total, immer mit 100 Prozent Energie in solche Aktionen zu gehen. Gerade weil mich körperlich auch manche unterschätzen“, sagte Senß vor dem finalen EM-Gruppenspiel gegen Schweden.

1,61 Meter misst die 27-Jährige von Eintracht Frankfurt, die sich in Abwesenheit der lange verletzten Lena Oberdorf einen Stammplatz auf der Sechserposition erarbeitet hat. „Das ist einfach meine Spielweise, mit der viele Gegner nicht rechnen, womit ich sie dann überraschen kann“, erklärte Senß weiter: „Ich weiß, dass man irgendwann im Spiel zupacken muss.“
Beim 2:1 gegen Dänemark, meinte Senß rückblickend, wäre es auch „voll okay“ gewesen, „gegen so einen Gegner auch eine Gelbe Karte zu bekommen“. Das Risiko müsse man im defensiven Mittelfeld „manchmal eingehen“, um im Zweifel eine Stürmerin vom eigenen Tor fernzuhalten.
Auch ohne Verwarnung bei der EM ist Senß der „schmale Grat“ bei der körperlichen Robustheit bewusst, aber: „Ich kann meinen Körper und meine Füße so gut einsetzen, dass ich den Ball auch oft bekomme.“
Knaak über Berger: Fühlen uns total sicher mit ihr
(Zürich, 10.07.2025) Die Aufregung über die mitunter riskanten Dribblings von Nationaltorhüterin Ann-Katrin Berger kann Mitspielerin Rebecca Knaak nicht nachvollziehen. „Ich kann das auch nur als Abwehrspielerin vor allem sagen: Wir fühlen uns total sicher mit ihr und wir wissen, dass sie Dinge auch spielerisch lösen kann, die nicht jede Torfrau so lösen kann“, sagte Knaak vor dem finalen EM-Gruppenspiel am Samstag gegen Schweden.

Bundestrainer Christian Wück hatte nach dem 2:1 gegen Dänemark wegen riskanter Szenen Redebedarf mit seiner Nummer eins angekündigt. „Ich bin mir sicher, dass sie mit dem Bundestrainer am ominösen Tisch saß und alles geklärt hat“, sagte Innenverteidigerin Knaak dazu, zumal die Aussagen nach dem Spiel aus ihrer Sicht „mit einem Augenzwinkern“ gemeint gewesen seien. Das DFB-Team wisse „total, was wir an Anne haben und ich glaube, das ist eine Qualität, die sie ausmacht, dass sie spielerisch einfach auf so einem hohen Niveau ist“, sagte Knaak weiter über die Olympiaheldin des Vorjahres.
Berger hatte auf Wücks Ankündigung ohnehin sehr gelassen reagiert. „Mal gucken, was er zu sagen hat. Und mal gucken, ob wir eine Lösung finden, mit der wir beide einverstanden sind“, sagte die 34-Jährige vom US-Klub Gotham FC nach dem zweiten EM-Sieg, der den vorzeitigen Einzug ins Viertelfinale sicherte.
Berger fit – Linder trainiert individuell
(Zürich, 10.07.2025) Nationaltorhüterin Ann-Katrin Berger hat ihre Brustbeinprellung aus dem EM-Spiel gegen Dänemark (2:1) gut weggesteckt. Zwei Tage vor dem Gruppenfinale der DFB-Auswahl gegen Schweden am Samstag konnte die 34-Jährige in Zürich mittrainieren.
Nur ein reduziertes Programm absolvierte am Donnerstagvormittag dagegen Sarai Linder. Die Linksverteidigerin vom VfL Wolfsburg trainierte wegen leichter Beschwerden an ihrem bandagierten rechten Oberschenkel individuell, ihr Einsatz gegen Schweden gilt aber nicht als gefährdet.
Warnung vor verfrühter Euphorie
(Zürich, 09.07.2025) Nach dem vorzeitigen Einzug ins EM-Viertelfinale haben die Verantwortlichen vor verfrühter Euphorie gewarnt. Mit den bisherigen Ergebnissen könne man „zufrieden“ sein, sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf am Mittwoch in Zürich. „Man sollte jetzt nicht euphorisiert sein. Wir haben das erste Ziel erreicht, aber alle sehen, dass es noch Potenzial gibt.“ Im weiteren Turnierverlauf müsse „eine Steigerung“ her, „das weiß das Trainerteam besser als ich“.
Am Tag nach dem 2:1 (0:1) gegen Dänemark machte auch Nia Künzer deutlich, dass es noch Luft nach oben gibt. „Wir können das alle ganz gut einordnen“, sagte die Sportdirektorin. Im letzten Vorrundenspiel am Samstag gegen Schweden wolle das Team „natürlich Gruppensieger“ werden. Die Skandinavierinnen spielten bislang „ein beeindruckendes Spiel“, sagte Künzer, die wegen ihres entscheidenden Treffers im WM-Finale 2003 lachend ergänzte: „Mit Schweden habe ich grundsätzlich gute Erfahrungen.“
Trotz der spielerischen Defizite zeigte sich Neuendorf mit Blick auf die Reaktion des Teams auf den Ausfall von Kapitänin Giulia Gwinn optimistisch. „Da zeigt sich dann der Charakter einer Truppe. Das begeistert mich schon an einer Mannschaft“, sagte der Chef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB): „Sowas kann auch durch ein Turnier tragen – auch wenn eine Leistung mal nicht zu 100 Prozent überzeugend ist.“
Ann-Katrin Berger und ihre Dribblings
(Basel, 09.07.2025) Torhüterin Ann-Katrin Berger trieb Christian Wück in den Wahnsinn. So sehr, dass der Bundestrainer seine risikofreudige Nummer eins umgehend zum Rapport bestellte. „Nein“, antwortete der 52-Jährige unmissverständlich auf die Frage, ob er mit dem riskanten Spiel seiner Torhüterin einverstanden sei. Es brauche „andere Lösungen“, forderte er, nicht zuletzt aus gesundheitlichen Gründen, denn: „Sonst werde ich nicht alt.“
Berger war beim Sieg im zweiten EM-Spiel gegen Dänemark mehrmals in Dribblings gegen dänische Spielerinnen gegangen. Wück möchte das zukünftig nicht mehr sehen. „Ich werde mich mit ihr an einen Tisch setzen“, kündigte der Bundestrainer inmitten all der Freude über den Viertelfinaleinzug an. Unnötige Gegentreffer mit fatalen Folgen will der Bundestrainer vor allem in der Finalrunde schließlich unbedingt vermeiden.
Schlager-Karaokeparty und nächstes Etappenziel
(Zürich, 09.07.2025) Die Schlager-Karaokeparty nach dem Einzug ins EM-Viertelfinale hätte auch Giulia Gwinn gefallen. Elfmeterheldin Sjoeke Nüsken, Tor-Phantom Lea Schüller und ihre Kolleginnen grölten nach dem „Sieg für Giuli“ lautstark den Wolfgang-Petry-Hit „Verlieben, verloren, vergessen, verzeih’n“. Bei der späten Sause im Teamhotel in Zürich herrschte ausgelassene Stimmung, dann richteten die deutschen Fußballerinnen ihre volle Konzentration auf das nächste Etappenziel.
„Wir haben noch ein Vorrundenspiel und wollen Gruppenerster werden“, betonte die neue Vize-Kapitänin Nüsken nach dem 2:1 (0:1) gegen Dänemark. Dazu braucht es gegen den Mitfavoriten Schweden am Samstag einen Sieg – und wohl deutlich mehr als die deutschen Tugenden „Kampf, Mentalität und Siegeswille“, die dem DFB-Team in Basel laut Bundestrainer Christian Wück zum Comebacksieg verholfen hatten.
Über 7 Millionen sehen zweites Gruppenspiel
(Basel, 09.07.2025) Auch das zweite Gruppenspiel der deutschen Fußballerinnen bei der EM in der Schweiz hat für eine starke TV-Quote gesorgt. 7,02 Millionen Menschen verfolgten im Durchschnitt den 2:1-Sieg gegen Dänemark live in der ARD. Dies entsprach einem Marktanteil von 38,7 Prozent, beides waren die besten Werte des Tages im deutschen Fernsehen.
DFB-Frauen vorzeitig im EM-Viertelfinale
(Basel, 08.07.2025) „Völlig losgelöst“ dröhnte es von den Tribünen, Matchwinnerin Lea Schüller und Kolleginnen drehten erleichtert ihre Ehrenrunde nach dem „Heimsieg“ in Basel. Trotz eines erneuten Stotterstarts haben die deutschen Fußballerinnen den „Gwinn-Schock“ halbwegs verdaut und stehen dank ihrer Comeback-Qualitäten vorzeitig im EM-Viertelfinale. Der Rekordeuropameister gewann sein zweites Gruppenspiel auch ohne Anführerin Giulia Gwinn 2:1 (0:1) gegen Dänemark. Der achtmalige Titelträger kompensierte den Ausfall der verletzten Kapitänin mit viel Moral in der zweiten Halbzeit.
Botschaft an Kapitänin Giulia Gwinn
(Basel, 08.07.2025) Die deutschen Fußballerinnen haben der verletzten Giulia Gwinn mit besonderen Gesten Unterstützung geschickt. Beim Teamfoto vor dem zweiten EM-Spiel gegen Dänemark hielten Elisa Senß und Klara Bühl ein Trikot ihrer Kapitänin mit der Nummer sieben in die Kameras, dazu trugen die DFB-Spielerinnen ein Tape am Handgelenk mit Gwinns Initialen „GG7“. Bei der Partie gegen Dänemark wünschten Gwinn auch zahlreiche Anhänger unter den rund 17.000 deutschen Fans gute Besserung. Auf einem Transparent in der Kurve war zu lesen: „Wir zusammen für Giuli.“

Große Unterstützung für DFB-Frauen in Basel
(Basel, 07.07.2025) Die DFB-Frauen dürfen sich beim zweiten Gruppenspiel gegen Dänemark in Basel auf große Unterstützung freuen. 15.787 Tickets für die Partie im St. Jakob-Park wurden nach Deutschland verkauft, wie der DFB mitteilte. Die Stadionkapazität während der EM 2025 liegt bei 34.250 und auch das Finalspiel wird St. Jakob-Park ausgetragen.
Schon beim stimmungsvollen ersten Spiel gegen Polen (2:0) am vergangenen Freitag in St. Gallen war die DFB-Auswahl lautstark von mitgereisten Fans angefeuert worden.
Carlotta Wamser als Gwinn-Ersatz
(Basel, 07.07.2025) Die ulkige Geschichte ihrer Nominierung passt zu Carlotta Wamser. Im Kreta-Urlaub klingelte das Handy, ihre Mutter rief an. Der Grund? Der Bundestrainer bat um Rückruf – Christian Wück hatte tatsächlich nur die Nummer von Wamsers Mama. Die Neu-Nationalspielerin musste also selbst bei Wück anrufen, um das Unglaubliche zu erfahren: Nach nur zwei Länderspielen als Jokerin schaffte sie es in den EM-Kader. Diese „lustige Geschichte“, wie sie selbst sagt, erzählte Wamser beim Medientag vor Turnierbeginn. Da konnte die Newcomerin allerdings noch nicht ahnen, dass sie bei der Titeljagd in der Schweiz schon nach nicht einmal 40 EM-Minuten für Giulia Gwinn eingewechselt werden würde.

„Wir sind komplett überzeugt von ihr“, sagte DFB-Sportdirektorin Nia Künzer über Wamser, die zur Entdeckung der EM werden könnte. Dabei wurde die gebürtige Herforderin erst vor kurzem im U23-Nationalteam von der offensiven auf die defensive Außenbahn umgeschult – ein Weg ins Nationaltrikot, der sie mit Gwinn verbindet.
DFB-Frauen wollen „für Giuli spielen“
(Zürich, 06.07.2025) Mit Sonnenbrille, Krücken und Schiene am Bein stand Giulia Gwinn am Rande des Trainingsplatzes im Sportzentrum Buchlern. Die tapfer lächelnde Anführerin schaute noch einmal bei ihren Teamkolleginnen vorbei, ehe sie am Sonntag schweren Herzens das EM-Quartier in Zürich verließ – und danach einen tiefen Einblick in ihr Seelenleben gewährte.
„Fußball, du lässt einen fliegen und manchmal auch ganz tief fallen“, schrieb die 26-Jährige in den Sozialen Medien. „Kapitänin beim EM-Auftakt, voller Stolz, voller Glaube und Überzeugung. So viel investiert, so groß geträumt. Und dann zerfällt alles in Minuten.“
Mit der Diagnose Innenbandverletzung stand die bittere Gewissheit fest: Die deutschen Fußballerinnen müssen die Titeljagd ohne ihre Kapitänin fortsetzen – nach dem Schock braucht die schwer mitgenommene DFB-Auswahl eine „Jetzt erst recht“-Mentalität.
„Ich bin überzeugt von diesem Team und diesem Teamspirit. Und natürlich wollen alle jetzt auch noch mal mehr für Giuli spielen“, sagte Nia Künzer, auch die DFB-Sportdirektorin wirkte nach dem tränenreichen und teuer erkauften EM-Auftaktsieg angefasst. Gwinn sei „niedergeschlagen“, berichtete die Weltmeisterin von 2003 von der Stimmung im Basislager: „Sie hat sich sehr auf das Turnier gefreut, dementsprechend ist sie jetzt enttäuscht.“
In bangen Stunden blieb Gwinn bei der Untersuchung am Samstag immerhin der Worst Case nach bereits zwei Kreuzbandrissen (2020 und 2022) erspart. Die Ausfallzeit, so hieß es in der knappen DFB-Mitteilung am Samstag, soll „mehrere Wochen“ betragen. In Absprache mit ihrem Verein FC Bayern ist geplant, dass Gwinn zum dritten Gruppenspiel am Samstag (21.00 Uhr/ZDF und DAZN) gegen Schweden nach Zürich zurückkehrt, um ihr Team vor Ort zumindest von außen weiter nach Kräften zu unterstützen.
Gwinns Ausfall nach nicht einmal 40 gespielten EM-Minuten infolge einer wichtigen Rettungsaktion gegen Ewa Pajor beim 2:0 gegen Polen wiegt schwer. Zumal die verjüngte deutsche Auswahl von Bundestrainer Christian Wück ohnehin schon auf Antreiberin Lena Oberdorf verzichten muss.
Vor allem menschlich wird die selbstbewusste neue Frontfrau fehlen, die zum Gesicht der neuen Generation nach der Ära Alexandra Popp geworden ist. Als empathische Leaderin, die auf dem Platz mitreißt und sich hinter den Kulissen kümmert, immer die Teamchemie im Blick hat, wenn nötig aber auch Klartext spricht.
Die Regenbogenbinde als Spielführerin wird nun Vize-Kapitänin Janina Minge vom VfL Wolfsburg übernehmen, zur Stellvertreterin rückt Sjoeke Nüsken vom FC Chelsea auf. Innenverteidigerin Minge schwor die Vize-Europameisterinnen nach dem „brutalen Schock“ gleich in St. Gallen noch mit eindringlichen Worten auf die nächsten Aufgaben ein: „Wir müssen jetzt als Mannschaft zusammenstehen und Giuli beistehen.“
Sportlich wird auch gegen die Däninnen um Bayern-Star Pernille Harder am Dienstag (18.00 Uhr/ARD und DAZN) in Basel eine Newcomerin in die Bresche springen. Die erst 21 Jahre alte Vertreterin Carlotta Wamser überzeugte beim Sprung ins eiskalte EM-Wasser mit ihrem „faszinierenden“ Auftritt, wie Nationaltorhüterin Ann-Katrin Berger schwärmte.
„Wir sind sehr begeistert, welche Entwicklung Carlotta in den letzten Monaten gemacht hat“, lobte auch Künzer: „Wir sind komplett überzeugt von ihr.“ Wamser, die diesen Sommer von Eintracht Frankfurt zu Bayer Leverkusen wechselt, erhielt daher auch ein Sonderlob vom Bundestrainer. „Jetzt hat auch der Letzte gesehen, dass sie zurecht bei uns ist“, sagte Wück.
Im Team wird auch Wamsers Persönlichkeit abseits des Platzes geschätzt. „Sie bringt nochmal eine andere Art mit rein, sie ist ein Typ, den wir gerne im Team haben“, betonte Künzer. Wamser sei „unglaublich natürlich, spontan und witzig. Sie macht sich nicht viele Gedanken.“ Die Hochgelobte selbst blieb ganz cool: „Man kommt nicht gerne rein, wenn sich eine Mitspielerin verletzt. Ich habe versucht, das Beste daraus zu machen.“
Brand auf dem „ganz großen Weg“
(Zürich, 06.07.2025) Trotz ihres Traumtors gab Jule Brand sich ganz bescheiden. „Es war nicht mein bestes Spiel“, meinte die Flügelspielerin nach dem EM-Auftaktsieg der deutschen Fußballerinnen gegen Polen: „Es freut mich, dass ich der Mannschaft helfen konnte mit meinem Tor und einem Assist. Aber auch bei mir ist noch Luft nach oben.“
Viel war im Vorfeld darüber gesprochen worden, ob die 22-Jährige bei diesem Turnier wohl ihr großes Potenzial konstant abrufen würde. Mit ihrem wunderbaren Linksschuss von der Strafraumgrenze (52.) beim 2:0 in St. Gallen und der Vorlage zu Lea Schüllers Kopfballtor (66.) gab Brand die Antwort auf dem Platz, als das DFB-Team nach Stotterstart dringend eine Initialzündung brauchte. Als Belohnung gab es die Auszeichnung als Spielerin des Spiels.
„Jule hat für uns das Spiel entschieden“, lobte Bundestrainer Christian Wück die ehemalige Wolfsburgerin, die in der neuen Saison für Olympique Lyon spielt. Und auch eine ihrer Kolleginnen schwärmte in höchsten Tönen von Brands Qualitäten.
„Ich glaube, dass Jule einen ganz großen Weg vor sich hat“, meinte Linda Dallmann und stimmte eine Lobeshymne an: „Ich bin immer wieder fasziniert von Jule. Auch davon, was sie im Training zeigt und wie dominant sie gegen jeden Gegner spielt. Gerade international hat sie sich enorm entwickelt und sie hat defensiv sehr stark mitgearbeitet, viele Bälle für uns erobert.“
Brand selbst verriet, sie habe an ihrem linken Fuß tatsächlich in letzter Zeit gezielt gearbeitet: „Ich habe im Nationalteam öfter rechts gespielt, da hilft mir ein besserer linker Fuß. Deshalb habe ich den öfter trainiert.“ Überhaupt möchte Brand in diesem Sommer mit dem Wechsel heraus aus der Komfortzone beweisen, dass sie gerade den nächsten Schritt in ihrer Karriere macht.
Denn bislang neigte das einstige „Golden Girl“ zu Schwankungen zwischen Weltklasse-Szenen und Kopflos-Momenten. Auch abseits des Platzes gilt sie als eher chaotischer Schussel, sich selbst nennt sie „etwas verpeilt und tollpatschig“. Auf dem Platz aber will sie eine ganz andere Rolle einnehmen.
Mit Brand auf der rechten Angriffsseite und der wie so oft auffälligen Klara Bühl über links verfügen die Vize-Europameisterinnen über Waffen, die jede gegnerische Abwehr vor Probleme stellen können. Geht es nach Dallmann, setzt das Duo bei der EURO in der Schweiz sogar den Maßstab. „Meiner Meinung nach haben wir mit Jule und Klara die zwei besten Außenspielerinnen im Turnier“, befand die Mittelfeldspielerin vom FC Bayern.
Künzer stärkt Gwinn-Ersatz Wamser
DFB-Sportdirektorin Nia Künzer traut Carlotta Wamser (21) bei der Fußball-EM die Rolle als Vertreterin für die verletzte Kapitänin Giulia Gwinn auf der rechten Abwehrseite zu. „Wir sind sehr begeistert, welche Entwicklung Carlotta in den letzten Monaten gemacht hat“, sagte Künzer: „Wir sind komplett überzeugt von ihr.“
Wamser, die in diesem Sommer von Eintracht Frankfurt zu Bayer Leverkusen gewechselt ist, könnte schon im zweiten Gruppenspiel der deutschen Fußballerinnen am Dienstag gegen Dänemark in die Startelf rücken. Beim Auftaktsieg gegen Polen (2:0) war die Außenbahnspielerin nach Gwinns Verletzung eingewechselt worden und zu ihrem EM-Debüt gekommen.
„Ich finde es einfach schön, dass sie in dieser Situation zeigen konnte, welche Qualitäten in ihr stecken“, lobte Künzer nach dem dritten Länderspiel der Newcomerin, der nach Gwinns EM-Aus eine wichtige Rolle zukommen dürfte. Wamser, die im Laufe der Saison von der offensiven auf die defensive Außenbahn gerückt ist, sei „körperlich unglaublich stabil“ und bringe „eine super Dynamik“ mit. „Sie macht das richtig gut seit der Vorbereitung.“
Im Team wird auch Wamsers Persönlichkeit abseits des Platzes geschätzt. „Sie bringt nochmal eine andere Art mit rein, sie ist ein Typ, den wir gerne im Team haben“, betonte Künzer. Die 21-Jährige sei „unglaublich natürlich, spontan und witzig. Sie macht sich nicht viele Gedanken.“
(Mit Material vom SID)