Nationaltorhüter Manuel Neuer warnte, den zweiten EM-Gruppengegner Ungarn zu unterschätzen. Ungarn verlor zwar zum Auftakt gegen die Schweiz (1:3), in der zweiten Halbzeit hätte sich die Ungarn aber „gut durchkombiniert“ und hatte „eine Druckphase“, so Neuer, der von einem „Warnsignal“ sprach.
Ungarn sei „eine sehr unangenehme Mannschaft“, sagte Neuer vor der Begegnung am Mittwoch 18 Uhr in Stuttgart, die „sehr aggressiv in den Zweikämpfen“ sei: „Das haben wir schon erfahren.“ Die DFB-Auswahl hat die letzten drei Spiele gegen den Vize-Weltmeister von 1954 nicht gewonnen (zwei Unentschieden, eine Niederlage). „Wir werden sie nicht unterschätzen“, versicherte Neuer. Stattdessen wolle man nach dem furiosen Auftakt gegen Schottland (5:1) „im Flow bleiben“. Ungarn werde aber „eine andere Nummer werden“.
Mit einem Erfolg gegen die Ungarn könnte die deutsche Mannschaft von Bundestrainer Julian Nagelsmann vorzeitig ins Achtelfinale einziehen. Das letzte Gruppenspiel steht am 23. Juni 2024 in Frankfurt am Main gegen die Schweiz an.
Wenn die DFB-Elf in Stuttgart ihre farbenfrohen Hemden präsentiert, steht auf der anderen Seite: Ungarn. Deren feindseligem „schwarzen“ Fan-Block hatte Leon Goretzka bei der EM 2021 nach seinem Treffer zum 2:2-Endstand noch seine berühmte Herz-Geste entgegengehalten. Das pink-lila DFB-Trikot steht als Zeichen für ein buntes Deutschland ganz in dieser Tradition und ist längst ein Verkaufsschlager, kein DFB-Auswärtsdress fand je so reißenden Absatz.
Startelf von Deutschland gegen Ungarn
Bundestrainer Julian Nagelsmann vertraut im zweiten EM-Gruppenspiel gegen Ungarn seinen Auftakt-Helden. In Stuttgart läuft wie erwartet genau jene Elf bei der EM-Premiere der pink-lila Auswärtstrikots auf, die am vergangenen Freitag in München 5:1 gegen Schottland gewonnen hatte.
Vor Torhüter Manuel Neuer verteidigen Jonathan Tah und Antonio Rüdiger im Zentrum. Joshua Kimmich rechts und VfB-Profi Maximilian Mittelstädt bei seinem persönlichen „Heimspiel“ links bekleiden die defensiven Außenpositionen.
Im Mittelfeld gibt Rückkehrer Toni Kroos den Regisseur. Unterstützt wird er von Robert Andrich, der wie Tah mit einer Gelben Karte vorbelastet ist. Kapitän Ilkay Gündogan ist der Ein-Mann-Lieferdienst für das magische Duo „Wusiala“ mit Florian Wirtz und Jamal Musiala in der Offensive. Kai Havertz agiert im Sturmzentrum. – Die deutsche Aufstellung:
Deutschland: Neuer – Kimmich, Tah, Rüdiger, Mittelstädt – Andrich, Kroos – Musiala, Gündogan, Wirtz – Havertz. – Trainer: Nagelsmann.
Bilanz vor dem EM-Spiel gegen Ungarn
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bestreitet am Mittwoch, 19. Juni 2024, um 18 Uhr gegen Ungarn bei der EM 2024 ihr 1014. Länderspiel. Die Bilanz seit der ersten Begegnung am 5. April 1908 mit der Schweiz (3:5): 584 Siege, 210 Unentschieden und 219 Niederlagen bei 2274:1197 Toren. Eingesetzt wurden in diesem Zeitraum 980 Nationalspieler.
Die DFB-Auswahl trifft zum 38. Mal auf Ungarn. Die Bilanz ist mit 13 Siegen, zwölf Unentschieden und zwölf Niederlagen nur knapp positiv. In den vergangenen drei Spielen gab es keinen Sieg. Das bisher letzte Duell verlor Deutschland noch unter Bundestrainer Hansi Flick im September 2022 im Rahmen der Nations League in Leipzig 0:1.
Für Julian Nagelsmann ist es das zehnte Spiel als Bundestrainer. Seine Bilanz ist positiv: fünf Siege, zwei Unentschieden, zwei Niederlagen.
Die Begegnung in der Arena Stuttgart ist mit 54.000 Zuschauern ausverkauft.
Der Niederländer Danny Makkelie leitet das Spiel. Der 41 Jahre alte Polizist ist seit 2011 FIFA-Schiedsrichter. Er wird zum dritten Mal bei einem großen Turnier ein DFB-Spiel leiten. Bei der vergangenen EM pfiff er das Achtelfinale in London gegen England (0:2), bei der WM 2022 in Katar stand er beim 1:1 gegen Spanien auf dem Platz.