Deutschland bei der EM 2024 im eigenen Land: Alle Infos zur deutschen Nationalmannschaft, alle Spiele und Ergebnisse sowie der EM-Kader.
Inhaltsverzeichnis
EM 2024 Teilnehmer Deutschland
- Verband: Deutscher Fußball-Bund (DFB), gegründet: 1900.
- Nationalhymne: Lied der Deutschen: „Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland!“
- Spitzname: Im Ausland z.B. „La Mannschaft“ (Frankreich), der PR-Begriff „Die Mannschaft“ wurde vom DFB wieder abgeschafft.
- Trainer: Julian Nagelsmann.
- Stars: Manuel Neuer, Thomas Müller, Toni Kroos, Florian Wirtz, Leroy Sane, Ilkay Gündogan, Joshua Kimmich, Jamal Musiala.
- EM-Teilnahmen: 14 (erste 1972).
- Erfolge: Viermal Weltmeister (1954, 1974, 1990, 2014), Dreimal Europameister (1972, 1980, 1996 – Rekord mit Spanien).
- EM-Rekordspieler: Bastian Schweinsteiger (18).
- EM-Rekordtorschützen: Mario Gomez, Jürgen Klinsmann (je 5).
- EM-Rekordtorhüter: Manuel Neuer (14).
- EM-Rekordtrainer: Joachim Löw (20, Europarekord).
- Höchste EM-Siege: (als BRD) 3:0 gegen die Sowjetunion (1972), 3:0 gegen Russland (1996), 3:0 gegen die Slowakei (2016).
- Höchste EM-Niederlage: 0:3 gegen Portugal (2000).
- Bilanz bei Europameisterschaften: 53 EM-Spiele – 27 Siege, 13 Unentschieden, 13 Niederlagen (bei 78:55 Toren).
Deutschland bei der EM 2024
Deutschland ist eine Turniermannschaft. Zumindest war das über Jahrzehnte so. Dies genügte für drei EM-Titel (1972, 1980 und 1996) sowie für drei Finalteilnahmen (1976, 1992 und 2008). Bei den Turnieren 1988, 2012 und 2016 stand die DFB-Auswahl zudem im Halbfinale. Die Ziele sind trotz der jüngsten drei Turnier-Enttäuschungen bei der Heim-EM groß. „Wenn wir an einem Turnier teilnehmen, sollten wir es auch gewinnen wollen“, sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann.
Für Julian Nagelsmann ist es das erste Turnier als Bundestrainer. Nach den alarmierenden Niederlagen gegen die Türkei und Österreich im November hat der 36-Jährige Mut bewiesen und seinen Kader umgekrempelt. Er verzichtete für die EM auf gestandene Größen wie Leon Goretzka und Mats Hummels. Seinen Vertrag verlängerte er schon vor dem Turnier bis zur WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada, der Kontrakt soll aber eine Klausel im Falle des Ausscheidens in der Vorrunde beinhalten.
Toni Kroos feierte im März beim furiosen 2:0-Erfolg in Frankreich nach fast drei Jahren sein Comeback in der Nationalmannschaft. „Wenn man Toni Kroos umarmt, er ist wie Stahl. Er hat einen unfassbaren Körper“, lobte Nagelsmann den Fitnesszustand seines 34 Jahre alten Strategen. Nach dem Turnier ist aber endgültig Schluss. Kroos verkündete sein Karriereende. Der EM-Titel fehlt dem Weltmeister von 2014 noch in seiner bemerkenswerten Trophäensammlung.
Sie stehen besser, als man zu Jahresbeginn dachte. Inzwischen ist eine EM-Euphorie im eigen Land spürbar, die die Mannschaft durch das Turnier tragen soll. „Es ist ein bisschen was passiert. Ich merke, dass sich die Menschen auf die EM freuen und uns viel zutrauen“, sagte DFB-Sportdirektor Rudi Völler. Das Eröffnungsspiel gegen Schottland am 14. Juni in München könnte schon wegweisend sein. „Das Wichtigste wird sein, gegen Schottland ein wunderbares Spiel zu machen. Wir müssen die Menschen mitreißen und auf eine Welle kommen“, sagte Völler.
Wie schon bei den vergangenen Turnieren steigt der viermalige Weltmeister bei Partner adidas in Herzogenaurach ab. Die Wege zu den Vorrundenspielen in München, Stuttgart und Frankfurt sind nicht weit.
Deutschland Spiele bei der EM 2024
Alle Spiele von Deutschland bei der EM 2024:
Die deutsche Nationalmannschaft eröffnet die Fußball-Europameisterschaft 2024 am 14. Juni in München gegen Schottland. Es folgen die Gruppenspiele gegen Ungarn am 19. Juni in Stuttgart und gegen die Schweiz am 23. Juni in Frankfurt.
Deutschland Kader bei der EM 2024
Der Kader von Deutschland bei der EM 2024:
Position | Trikot | Name | Geburtstag | Verein |
---|---|---|---|---|
Tor | 12 | Oliver Baumann | 02.06.1990 | TSG Hoffenheim |
1 | Manuel Neuer | 27.03.1986 | FC Bayern München | |
22 | Marc-André ter Stegen | 30.04.1992 | FC Barcelona | |
Abwehr | 16 | Waldemar Anton | 20.07.1996 | VfB Stuttgart |
25 | Emre Can | 12.01.1994 | Borussia Dortmund | |
20 | Benjamin Henrichs | 23.02.1997 | RB Leipzig | |
6 | Joshua Kimmich | 08.02.1995 | FC Bayern München | |
24 | Robin Koch | 17.07.1996 | Eintracht Frankfurt | |
18 | Maximilian Mittelstädt | 18.03.1997 | VfB Stuttgart | |
3 | David Raum | 22.04.1998 | RB Leipzig | |
2 | Antonio Rüdiger | 03.03.1993 | Real Madrid | |
15 | Nico Schlotterbeck | 01.12.1999 | Borussia Dortmund | |
4 | Jonathan Tah | 11.02.1996 | Bayer Leverkusen | |
Mittelfeld | 23 | Robert Andrich | 22.09.1994 | Bayer Leverkusen |
11 | Chris Führich | 09.01.1998 | VfB Stuttgart | |
5 | Pascal Groß | 15.06.1991 | Brighton & Hove Albion | |
21 | İlkay Gündoğan | 24.10.1990 | FC Barcelona | |
8 | Toni Kroos | 04.01.1990 | Real Madrid | |
10 | Jamal Musiala | 26.02.2003 | FC Bayern München | |
03.05.2004 | FC Bayern München | |||
19 | Leroy Sané | 11.01.1996 | FC Bayern München | |
17 | Florian Wirtz | 03.05.2003 | Bayer Leverkusen | |
Angriff | 14 | Maximilian Beier | 17.10.2002 | TSG Hoffenheim |
9 | Niclas Füllkrug | 09.02.1993 | Borussia Dortmund | |
7 | Kai Havertz | 11.06.1999 | FC Arsenal | |
13 | Thomas Müller | 13.09.1989 | FC Bayern München | |
26 | Deniz Undav | 19.07.1996 | VfB Stuttgart |
Julian Nagelsmann hat die Streichung von Torhüter Alexander Nübel aus dem endgültigen EM-Kader mit dem Gesundheitszustand von Leroy Sane begründet. „Wir mussten umdisponieren“, sagte der Bundestrainer vor der Turnier-Generalprobe gegen Griechenland in Mönchengladbach.
Bei Sane gebe es „ein paar Unwägbarkeiten“ wegen dessen hartnäckiger Schambein-Blessur. „Wir wissen nicht, ob wir etwas machen müssen. Leroy ist jetzt bei knapp 100 Prozent, aber das war er bei Bayern auch, dann hat es sich aber wieder schlagartig geändert“, erklärte Nagelsmann. Deshalb habe er sich entschlossen, „einen Feldspieler mehr“ zur EM 2024 mitzunehmen anstelle eines vierten Torhüters, wie zunächst angedacht.
„Der Kader steht, die Mannschaft auch“, sagte Nagelsmann über sein Aufgebot und die angedachte EM-Elf, die er gegen die Griechen testete. Nübels Aus habe „nichts mit der Leistung von Alex zu tun“ gehabt, der Stuttgarter „hat sich sehr gut eingegliedert und eine gute Trainingsleitung gebracht“. Er habe dem Schlussmann versichert, dass dieser in der Nationalelf eine Zukunft habe, „solange ich im Amt bin“.
Auf einen vierten Keeper muss Nagelsmann bei der EM dennoch nicht verzichten. Jan Reichert vom Zweitligisten 1. FC Nürnberg wird nach dem EM-Aus für Alexander Nübel als vierter Torhüter am Training der deutschen Fußball-Nationalmannschaft teilnehmen. Der 22-Jährige kam in der abgelaufenen Saison vor allem in der Regionalliga Bayern zum Einsatz und hat nur ein Zweitligaspiel für die Franken bestritten.
Deutsche EM-Geschichte
Die deutsche EM-Geschichte ist reich an großen Siegen, aber auch an bösen Blamagen. Gleich dreimal (1984, 2000 und 2004) war in der Vorrunde Endstation, jedes Mal folgte ein Trainerwechsel – wie nach dem 0:2 gegen England bei der jüngsten EURO, als Löw nach 198 Spielen seinen Hut nahm. Diesen historischen Fehlschlägen stehen drei Titel (1972, 1980, 1996) gegenüber.
Die EM und die DFB-Auswahl – das war anfangs alles andere als eine Liebesgeschichte. An der Premiere 1960 nahm die Mannschaft ebenso wie vier Jahre später gar nicht teil. Und als sie 1968 doch mitmachen wollte, scheiterte sie bei der „Schmach von Tirana“ in Albanien (0:0) – trotz Ausnahmekönnern wie Günter Netzer und Wolfgang Overath. Nie zuvor und nie danach verpasste Deutschland ein Turnier auf sportlichem Wege.
Aber dann – die EM 1972! Der erste Sieg in Wembley über England (3:1), „Ramba-Zamba“-Zauber (Bild-Zeitung), „Traumfußball aus dem Jahr 2000“ (L’Equipe) von einem wahren „Wunderteam“ (La libre Belgique). Mit der Krönung beim 3:0 gegen die Sowjetunion in Brüssel.
Vier Jahre später schien die erfolgreiche Titelverteidigung für die 1974 auch zum Weltmeister gekrönte Elf um Kapitän Franz Beckenbauer im Finale gegen die Tschechoslowakei Formsache. Doch im ersten Elfmeterschießen der EM-Geschichte drosch Uli Hoeneß den Ball in den Belgrader Nachthimmel.
Bei der EM 1980 wurde Horst Hrubesch zum Helden. Im Endspiel gegen Belgien (2:1) erzielte er die beiden wichtigsten seiner nur sechs Länderspieltore. Dem zweiten Titel folgte das erste Vorrunden-Aus. Bei der Heim-EM 1988 erreichte die Elf von Teamchef Beckenbauer dann das Halbfinale, doch das 1:2 gegen die Niederlande schmerzte sehr – auch, weil sich Ronald Koeman danach den Hintern mit dem Trikot von Olaf Thon abwischte.
1992 war Deutschland auf der falschen Seite der bis dahin größten Turniersensation, als die Spaßtruppe aus Dänemark den Weltmeister im Finale von Göteborg entzauberte (0:2). „Jetzt“, sagte Brian Laudrup, „müssen alle Dänisch lernen.“
Doch vier Jahre später war die Turniersprache wieder Deutsch, als die Queen Kapitän Jürgen Klinsmann in Wembley den Pokal überreichte. Oliver Bierhoff, den Bundestrainer Berti Vogts auf Anraten seiner Frau gegen Tschechien gebracht hatte, sicherte den Titel mit dem ersten Golden Goal der Turniergeschichte.
Nach zwei Vorrunden-Pleiten kam die DFB-Elf unter Löw 2008 noch einmal ins Finale. Dort unterlief Philipp Lahm einer der wenigen Fehler seiner Karriere, als ihm Fernando Torres enteilte (0:1 Spanien).
Danach erreichte Löw noch zweimal die Vorschlussrunde, 2016 gelang der bis heute letzte Sieg in einem K.o.-Spiel (3:0 Slowakei im Achtelfinale). „In dieser Verfassung“, schrieb die FAZ, müsse „jeder Gegner“ Deutschland fürchten. Es kam ganz anders.
Häufige Fragen und Antworten
Deutschland spielt bei der EM 2024 in der Gruppe A.
Spanien spielt bei der EM 2024 in der Gruppe A gegen Schottland, Ungarn und die Schweiz.
Spanien spielt bei der EM 2024 in München, Stuttgart und Frankfurt.