Olympia 2024: DFB-Frauen in Paris

Der Traum der DFB-Frauen von Olympia 2024 lebt! Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft trifft im Olympischen Fußballturnier der Frauen in Paris auf die USA, Australien und Sambia. Alle Infos zum Olympia-Turnier!

Fans, die die deutschen DFB-Frauen live und vor Ort in Marseille in den ersten beiden Gruppenspielen und Saint Etienne im letzten Gruppenspiel unterstützen möchten, können ab sofort ihre Tickets über den offiziellen Ticketshop der Olympischen Spiele bestellen.

Das Erlebnis Olympia ist großartig, sehr speziell und mit nichts zu vergleichen.

Frauen-Bundestrainer Horst Hrubesch

Spielplan der DFB-Frauen bei Olympia 2024

DatumZeitOrtTeam 1vs.Team 2Ergebnis
25.07.202419:00MarseilleDeutschlandAustralien3:0
28.07.202421:00MarseilleUSADeutschland4:1
31.07.202419:00St. EtienneSambiaDeutschland1:4
03.08.202419:00MarseilleKanardaDeutschland2:4 n.E.
06.08.202418:00LyonUSADeutschland1:0 n.V.
09.08.202415:00LyonDeutschlandSpanien1:0

Bei Olympia wartet die „Hammergruppe“ inklusive dreitägigem Spielrhythmus. In der Gruppe B trifft die deutsche Auswahl auf den WM-Vierten Australien (25. Juli), Rekordsieger USA (28. Juli, beide in Marseille) und Sambia (31. Juli in Saint-Etienne).

Die zwei besten Mannschaften der drei Vierergruppen qualifizieren sich für das Viertelfinale. Zudem erreichen die beiden besten Gruppendritten die Finalrunde. Das deutsche Team spielt im Halbfinale am 6. August 2024 um 18 Uhr in Lyon gegen die USA.

Kader der DFB-Frauen bei Olympia 2024

Der Olympiakader der DFB-Frauen im Überblick:

PositionSpielerinnen
Tor:Merle Frohms (VfL Wolfsburg), Ann-Katrin Berger (Gotham FC)
Abwehr:Sara Doorsoun (Eintracht Frankfurt), Giulia Gwinn (Bayern München), Marina Hegering, Kathrin Hendrich, Sarai Linder (alle VfL Wolfsburg), Bibiane Gabrielle Schulze Solano (Athletic Bilbao)
Mittelfeld/Angriff:Jule Brand, Vivien Endemann, Alexandra Popp (alle VfL Wolfsburg), Klara Bühl, Sydney Lohmann, Lena Oberdorf, Lea Schüller (alle Bayern München), Laura Freigang, Elisa Senß (beide Eintracht Frankfurt), Sjoeke Nüsken (FC Chelsea)
Auf Abruf:Stina Johannes, Nicole Anyomi (beide Eintracht Frankfurt), Janina Minge (VfL Wolfsburg), Felicitas Rauch (North Carolina Courage)

DFB-Frauen holen Bronze in Paris

Die deutschen Fußballerinnen haben bei den Sommerspielen die Bronzemedaille geholt. Das Team des scheidenden Bundestrainers Horst Hrubesch setzte sich im Spiel um Platz drei in Lyon mit 1:0 (0:0) gegen Weltmeister Spanien durch. Giulia Gwinn erzielte in der 65. Spielminute per Foulelfmeter den entscheidenden Treffer. Torhüterin Ann-Katrin Berger hielt in der Nachspielzeit einen Foulelfmeter (90.+9.).

Nach 2000, 2004 und 2008 ist es die bereits vierte Bronzemedaille für Deutschland. Vor acht Jahren holten die DFB-Frauen in Rio de Janeiro Gold.

Goldtraum der DFB-Frauen platzt gegen die USA

Nach dem geplatzten Goldtraum und der vergebenen Last-Minute-Chance sank Laura Freigang weinend zu Boden, Horst Hrubesch schlug beim packenden Halbfinal-Fight ohne Happy End die Hände vors Gesicht. Das letzte Aufgebot der deutschen Fußballerinnen ist kurz vor dem Sehnsuchtsort Paris knapp am Angstgegner USA gescheitert.

Ohne die kranke Kapitänin Alexandra Popp und die verletzte Torjägerin Lea Schüller verlor das DFB-Team trotz starker Gegenwehr 0:1 (0:1, 0:0) nach Verlängerung. Bundestrainer Hrubesch war zwar „traurig“, wollte seinen Schützlingen aber „nur gratulieren und keinen Vorwurf“ machen. „Es ist sehr bitter, sehr enttäuschend“, sagte Bayern-Star Klara Bühl, „aber wir sind trotzdem sehr stolz, dass wir mit den Besten mithalten können.“ Für das Spiel um Olympia-Bronze gelte nun: „Wir werden alles reinwerfen für eine Medaille.“

Sophia Smith (95.) traf für den abgezockten Rekordsieger, die Topstürmerin war schon neun Tage zuvor im Gruppenspiel (4:1) zweimal erfolgreich gewesen. Ein Jahr nach dem WM-Fiasko endet für die deutsche Auswahl diese „Tour de France“ nicht mit dem erhofften Einzug ins Olympische Dorf. Der Gold-Gewinner von 2016 bleibt für das kleine Finale gegen Brasilien oder Weltmeister Spanien am Freitag (15.00 Uhr) in Lyon. Bronze wäre mehr als ein Trostpreis, Deutschland gewann bereits dreimal (2000, 2004 und 2008).

Popp (Infekt) und Schüller (Entzündung der Patellasehne) dürften zum Turnierabschluss wieder in den Kader zurückkehren, falls sie fit werden. Den Ausfall der beiden so wichtigen Stammkräfte nach dem Viertelfinal-Kraftakt gegen Kanada (4:2 i.E.) hatte der DFB mittags verkündet. Die nachgerückte Ersatzkraft Nicole Anyomi ersetzte Schüller in der Startelf.

Bei mehr als 30 Grad dauerte es keine zwei Minuten, bis Tierna Davidson Ann-Katrin Berger prüfte. Doch die DFB-Torhüterin, gegen Kanada die gefeierte Heldin, war beim nervösen Beginn wie gegen Rose Lavelle (4.) und Sophia Smith (7.) hellwach.

Popp, die im Mittelfeld bisher die schmerzlich vermisste Lena Oberdorf ersetzt hatte, musste aus dem Hotel verfolgen, wie Sjoeke Nüsken ihre Position übernahm und Sydney Lohmann in die Offensive rückte. Oberdorf fieberte nach ihrer Knie-OP neben Schüller, DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich und Geschäftsführer Andreas Rettig auf der Tribüne mit.

Trotz der widrigen Umstände wurde Deutschland nach einer Viertelstunde mutiger und setzte auf sein Umschaltspiel. Eine direkt aufs Tor gezirkelte Ecke von Bühl (21.) entschärfte US-Keeperin Alyssa Naeher, ebenso den Abschluss durch Jule Brand (24.), die Hrubesch als zweite Spitze aufbot.

Der scheidende Bundestrainer coachte sehr aktiv, ihm gefiel der energische Einsatz seiner Schützlinge. „Genauso macht ihr das weiter“, rief der 73-Jährige, der den Posten nach den Sommerspielen an Christian Wück übergibt.

Nach der Pause musste die DFB-Defensive um die bärenstarke Marina Hegering hellwach bleiben. Mit cleverem Pressing gelangen aber auch Balleroberungen, es fehlte jedoch erneut die letzte Präzision. Nach einer Stunde schwanden bei den ersten Spielerinnen sichtlich die Kräfte. Berger war bei einem Kopfball von Kapitänin Lindsey Horan (79.) zur Stelle, ein Tor von Mallory Swanson (86.) zählte wegen Abseits nicht.

In der Verlängerung entwickelte sich dann ein Abnutzungskampf. Bühl (94.) hatte endlich wieder eine gute deutsche Chance, doch im Gegenzug schlugen die USA zu. Swanson steckte den Ball zu Smith durch, Linksverteidigerin Felicitas Rauch verschätzte sich. Smith blieb gegen die herauseilende Berger cool und verwandelte aus 14 Metern.

Deutschland mobilisierte nun die letzten Kräfte, stellte auf Dreierkette um, doch die eingewechselte Freigang (119.) vergab mit einem Kopfball aus kurzer Distanz die letzte Chance zum Ausgleich. Hrubesch haderte nicht lange: „Wir haben noch einen Matchball, den wollen wir nutzen.“

DFB-Frauen nach Elfmeter-Krimi im Halbfinale

Der Traum lebt, Paris ist ganz nah: Die deutschen Fußballerinnen haben bei den Olympischen Spielen im Elfmeterkrimi die Nerven bewahrt und greifen nun nach den Medaillen. Das Team des scheidenden Trainers Horst Hrubesch bezwang im Viertelfinale von Marseille Kanada mit 4:2 nach Elfmeterschießen, die 120 Minuten zuvor waren gegen den Gold-Gewinner von Tokio torlos geblieben. Im Halbfinale am Dienstag um 18:00 Uhr in Lyon gibt es nach dem 1:4 in der Vorrunde die Chance auf eine Revanche gegen den Rekord-Olympiasieger USA.

Ann-Katrin Berger avancierte zur deutschen Heldin, sie hielt auf den Tag genau ein Jahr nach dem blamablen WM-Vorrundenaus gegen Südkorea die Elfmeter gegen Ashley Lawrence und Adriana Leon und verwandelte dann selbst. Nur einmal blieben die DFB-Frauen bei Olympia bislang ohne Medaille, bei den bisherigen fünf Teilnahmen gab es einmal Gold sowie dreimal Bronze. Mit dem Einzug ins Finale von Paris würde sich die Mannschaft auch noch den Traum von ein paar Nächten im Olympischen Dorf erfüllen.

Kanada hatte in der Vorrunde eine bemerkenswerte Geschichte geschrieben. Der Olympiasieger von Tokio wirkte nach dem Drohnenspionage-Skandal und einem Sechs-Punkte-Abzug überhaupt nicht gehemmt, gewann nach der Suspendierung von Cheftrainerin Bev Priestman alle drei Gruppenspiele – und rettete sich als Zweiter ins Achtelfinale. Umso wichtiger aus deutscher Sicht, dass im „50:50-Spiel“ (Hrubesch) Top-Angreiferin Lea Schüller sowie die Innenverteidigerinnen Marina Hegering und Kathrin Hendrich auflaufen konnten.

Die deutschen Frauen erwischten den besseren Start, schüttelten bei 33 Grad im Stade Velodrome deutlich schneller ihre Nervosität ab. Nach perfektem Chip-Pass von Janina Minge tauchte Schüller allein vor dem Tor auf, der Abschluss misslang aber völlig (11.). Die DFB-Elf kombinierte immer wieder gefällig, war klar überlegen. Klara Bühl scheiterte nach einem Traumpass von Jule Brand an einer starken Fußabwehr von Kailen Sheridan (18.).

Den von Interimscoach Andy Spence betreuten Kanadierinnen gelang vor der Pause nahezu nichts nach vorne, im letzten Drittel reihte sich Fehlpass an Fehlpass. Da auch Deutschland mit zunehmender Spieldauer die Ideen fehlten, plätscherte die Partie nun hauptsächlich im Mittelfeld vor sich hin.

Auch nach dem Wechsel blieb die Hrubesch-Elf zunächst das deutlich aktivere Team, ließ aber die Klarheit beim letzten Pass vermissen. Viele aussichtsreiche Angriffe wurden nicht zu Ende gespielt. Kanada wachte erst nach rund 60 Minuten auf, investierte plötzlich mehr in die Offensive. Cloe Lacasse zwang die zuletzt in der Kritik stehende Ann-Katrin Berger zu einer ersten Parade (70.), dann rettete die Torhüterin im Eins-gegen-Eins gegen Adriana Leon stark mit dem Fuß (71.).

Die deutsche Elf wirkte nun komplett platt, kam kaum noch aus der eigenen Hälfte heraus. Janine Beckie fehlten Zentimeter zum Lucky Punch kurz vor der Verlängerung (90.+5) – und in dieser erwachte das deutsche Team wieder, Sydney Lohmann traf die Latte (113.). Die Entscheidung fiel aber erst vom Punkt.

DFB-Frauen stehen im Olympia-Viertelfinale

Major Tom hallte schon nach dem dritten Tor durch das Stade Geoffroy-Guichard – die DFB-Frauen um ihre Scorer-Königinnen Lea Schüller und Klara Bühl jubelten nach dem Abpfiff völlig losgelöst. Die deutschen Fußballerinnen haben das WM-Trauma aus dem Vorjahr überwunden und stehen im olympischen Viertelfinale – der Medaillentraum lebt. 363 Tage nach dem Vorrunden-Aus bei der Endrunde in Australien gewann der Olympiasieger von 2016 im Gruppenfinale 4:1 (1:0) gegen Sambia. In der ersten Finalrunde trifft die deutsche Auswahl am Samstag in Marseille auf den Zweiten der Gruppe A.

Lea Schüller (10., 61.), ihre zweimalige Vorlagengeberin Klara Bühl (47.) und Elisa Senß (90.+7) trafen für die Deutschen, die aufgrund von Verletzungen binnen weniger Minuten ohne ihre etatmäßige Innenverteidigung dastanden. Dennoch sicherte sich der zweimalige Welt- und achtmalige Europameister den zweiten Platz in der Gruppe B. Daran änderte auch das Tor von Sambias Star Barbra Banda (49.) nach dickem Patzer von Torhüterin Ann-Katrin Berger nichts.

„Mir ist egal, ob ich Dritter werde oder Erster oder Zweiter – ich will ins Viertelfinale. Und alles andere interessiert mich eigentlich nicht“, hatte Hrubesch als Marschroute vorgegeben. Wenige Minuten vor Anpfiff musste der 73-Jährige seine Mannschaft allerdings auf einer neuralgischen Position umbauen. Abwehrchefin Marina Hegering fiel aufgrund von „leichten muskulären Beschwerden“ kurzfristig aus, die 34-Jährige wurde durch Bibiane Schulze Solano ersetzt.

Vor rund 3.000 Zuschauern in Saint-Etienne wirkten die Deutschen, die zuvor gegen Australien gewonnen (3:0) und gegen die USA verloren (1:4) hatten, in den ersten Minuten etwas nervös. Unter den Augen von DFB-Präsident Bernd Neuendorf leistete sich Hrubeschs Elf bei Temperaturen jenseits der 30 Grad gegen die gewohnt robust auftretenden Afrikanerinnen einige Fehler.

Immerhin war die Mannschaft effizient: Der erste konstruktive Angriff führte gleich zur Führung. Nach Vorarbeit von Bühl hatte Schüller nur wenig Mühe.

Die Freude über die Führung wurde aber rasch getrübt, da auch die zweite etatmäßige Innenverteidigerin raus musste. Kathrin Hendrich wurde in der 22. Minute durch Sara Doorsoun ersetzt. Hendrich war schon früh in der Partie nach einem Zusammenprall mit Banda angeschlagen.

Damit fehlten den Deutschen gegen das teuerste Sturmduo der Welt (Banda und Racheal Kundananji) die wichtigsten Stützen in der Abwehr. Das machte sich kurzzeitig bemerkbar. Sambia, das vor rund einem Jahr bei der WM-Generalprobe gegen Deutschland gewonnen hatte (3:2), sorgte zumindest im Ansatz für Gefahr. „Einfache Bälle“, forderte Hrubesch deshalb von der Seitenlinie, um Fehler zu vermeiden.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs vergab die eingewechselte Vivien Endemann die große Chance zum zweiten Treffer (46.), Bühl machte es Sekunden später besser. Die beruhigende Führung hielt allerdings nicht lange. Berger leistete sich einen haarsträubenden Abspielfehler, Banda bedankte sich.

Doch Schüller stellte nach Vorarbeit von Bühl den alten Abstand her. Danach wirbelten die Scorer-Königinnen weiter. Bühl traf die Latte (63.) und Schüller den Pfosten (67.). Auch Janina Minge scheiterte an der Querlatte (90.+1), Senß setzte den Schlusspunkt volley.

Bundestrainer bleibt trotz Niederlage optimistisch

Horst Hrubesch hakte den herben Dämpfer der deutschen Fußballerinnen ganz schnell ab. „Es gibt eigentlich keinen Grund, den Kopf runter zu nehmen. Wir sind bei Olympia dabei, wir haben das erste Spiel gewonnen, jetzt haben wir einen auf den Deckel gekriegt“, sagte der 73-Jährige nach dem 1:4 (1:3) gegen die USA: „Mehr ist nicht passiert.“ Bei einer weiteren Niederlage gegen Sambia am Mittwoch (19:00 Uhr) droht allerdings das Aus.

Doch Panik lässt der erfahrene Coach nicht im Ansatz aufkommen, bereits ein Remis würde schließlich reichen. „Es werden viele Weltmeister, die haben auch nicht alle Spiele gewonnen und sind anschließend doch Weltmeister geworden. Also für mich geht es eigentlich darum, dass wir Schritt für Schritt weiterkommen in der Form. Wir haben ja keine Mannschaft, die alles in Grund und Boden spielt. Wir müssen für jeden Sieg hart arbeiten, das machen wir.“

Trotz des Dämpfers glaube er fest an ein gutes Abschneiden bei Olympia. „Es ist ja noch nicht vorbei mit dem Viertelfinale“, sagte Hrubesch: „Den Traum halten wir immer ganz oben aufrecht. Wenn er nicht mehr geht, dann ist es halt vorbei, aber solange das geht, werden wir in diese Richtung arbeiten, machen und tun.“ Das Ziel sei nun als Gruppenzweiter dem vermeintlichen Ersten USA im Halbfinale wieder zu begegnen und dort Revanche zu nehmen.

Die Mannschaft habe nun „den Druck, jedes Spiel gewinnen zu müssen“, ergänzte Innenverteidigerin Kathrin Hendrich: „Wir müssen ein anderes Gesicht wieder mal zeigen und gegen Sambia einfach gewinnen – fertig.“

DFB-Frauen feiern Auftaktsieg bei Olympia

Die deutschen Fußballerinnen haben einen Traumstart in ihre Medaillenmission bei den Olympischen Spielen hingelegt. Horst Hrubesch klatschte begeistert in die Hände. Dann schnappte sich der Bundestrainer seine Spielerinnen und nahm sie freudestrahlend in den Arm. Das 3:0 (1:0) der deutschen Fußballerinnen gegen Australien zum Auftakt der Medaillenmission bei den Olympischen Spielen in Marseille war ein echtes Ausrufezeichen.

„Ich bin absolut zufrieden mit dem Beginn. So aufzutreten, ist erstmal ein gutes Zeichen und eine gute Richtung“, betonte Kapitänin Alexandra Popp im ZDF nach dem Traumstart. Dank der überzeugenden Leistung nahm die DFB-Auswahl ordentlich Schwung für die weiteren Aufgaben in der kniffligen Gruppe B auf.

Rückkehrerin Marina Hegering (24.), Lea Schüller (64.) und die überragende Jule Brand (68.) erzielten im Stade Velodrome in Marseille die Treffer für den Goldmedaillengewinner von 2016, der auch ohne die schwer verletzte Schlüsselspielerin Lena Oberdorf einen großen Schritt Richtung K.o.-Runde machte. „Am Ende haben wir hochverdient gewonnen“, resümierte Hrubesch zufrieden.

Aufkommender Euphorie schob Popp jedoch umgehend einen Riegel vor. „Man muss sich nur unsere Gruppe anschauen. Da ist nicht viel mit groß Feiern und Tralala“, sagte die DFB-Anführerin. Schon am Sonntag warte im Duell mit Rekord-Olympiasieger USA „eine andere Nummer“. Drei Tage später geht es zum Vorrundenabschluss gegen Sambia.

Die DFB-Frauen, bei denen Ann-Katrin Berger (33) vom US-Klub Gotham FC den Vorzug vor der langjährigen Stammtorhüterin Merle Frohms erhielt, erwischten einen schwungvollen Start. Berger war gleich mittendrin, als sie die stark aufspielende Brand mit einem schnellen Abstoß in Szene setzte, die Wolfsburgerin schloss aber zu hektisch ab (10.).

Vor den Augen von DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Christian Wück, der nach den Sommerspielen die Nachfolge von Hrubesch antritt, belohnte sich das deutsche Team nach einer Ecke für eine engagierte Leistung. Hegering köpfte am zweiten Pfosten ein, zuvor hatte sie wochenlang aufgrund von Wadenproblemen pausiert. Australien blieb ohne Starstürmerin Sam Kerr (Kreuzbandriss) ungefährlich.

Die DFB-Auswahl behielt sich ihre Spielfreude auch in der zweiten Halbzeit bei. Vor allem Brand sorgte mit ihrem Offensivdrang immer wieder für Wirbel. Nach einem Ballgewinn der Flügelstürmerin ließ Schüller (56.) jedoch zunächst die große Chance auf das zweite Tor liegen.

Lena Oberdorf verpasst Olympia 2024

Horst Hrubeschs Gebete wurden nicht erhört: Für Lena Oberdorf und die DFB-Frauen haben sich die schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Die Abräumerin zog sich bei der Olympia-Generalprobe gegen Österreich eine Kreuz- und Innenbandverletzung im rechten Knie zu und wird die Sommerspiele in Frankreich verpassen – ein herber Rückschlag für die deutschen Medaillenambitionen.

„Diese Nachricht tut weh“, sagte Bundestrainer Horst Hrubesch. „Wir alle denken an Obi und fühlen mit ihr. Wir werden nun einmal mehr alle Kräfte für die Olympischen Spiele bündeln. Wir wollen und werden auch für Obi um die Medaille spielen.“ Auch ihrem neuen Verein Bayern München wird Oberdorf in der kommenden Saison „länger fehlen“, teilte der deutsche Meister mit.

Bevor der DFB die bittere Diagnose bekannt gab, hatte Hrubesch gar angekündigt, zu „beten“, dass der Antreiberin „nichts Gravierendes passiert ist und wir sie mit zu Olympia nehmen können“. Doch die „schlimmsten Befürchtungen“ traten ein, meinte Hrubesch. Die Schocknachricht überschattete die eigentlich so überzeugende Generalprobe beim 4:0 (2:0) in Hannover. Oberdorf veröffentlichte zu einem schwarz-weißen Foto ein Emoji eines gebrochenen Herzens.

Die beliebte Anführerin hatte sich während des letzten EM-Qualifikationsspiels gegen Österreich (4:0) mit starken Schmerzen im rechten Knie auswechseln lassen. Die 22-Jährige verließ die Nationalmannschaft noch am Dienstagabend mit einer Schiene am Bein. „Sie hat vor Schmerzen geschrien. Sie meinte, es hat knack gemacht, aber das heißt natürlich nicht immer was“, sagte Teamkollegin Kathrin Hendrich.

Vizekapitänin Giulia Gwinn, die bereits zwei Kreuzbandrisse hinter sich hat und in der Folge die WM 2023 verpasst hatte, befürchtete dagegen bereits Schlimmes. „Gerade, wenn es am Knie ist, gibt es keine positiven Nachrichten“ sagte sie mitleidig. Sie sollte Recht behalten.

Alexandra Popp führt Olympia-Kader an

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat die von Bundestrainer Horst Hrubesch vorgeschlagenen 18 Nationalspielerinnen für das Olympische Fußballturnier vom 24. Juli bis 10. August 2024 in Frankreich nominiert. 

Das Team besteht aus 16 Feldspielerinnen und zwei Torhüterinnen, angeführt wird es von Kapitänin Alexandra Popp (VfL Wolfsburg), die bei den Olympischen Spiele in Rio de Janeiro 2016 im Maracanã die Goldmedaille gewann. Neben Popp gehören sechs weitere Spielerinnen aus Wolfsburg dem Kader an. Mit Kathrin Hendrich zählt dazu eine weitere Spielerin, die 2016 in Rio dabei war, daneben ihre Abwehrkolleginnen Marina Hegering und Sarai Linder, dazu die beiden Offensivkräfte Jule Brand und Vivien Endemann sowie Torhüterin Merle Frohms. Vom FC Bayern München stehen fünf Spielerinnen im Kader: Verteidigerin Giulia Gwinn, die Mittelfeldspielerinnen Lena Oberdorf und Sydney Lohmann sowie die Offensivkräfte Klara Bühl und Lea Schüller. Den drittstärksten Block stellt Eintracht Frankfurt mit Abwehrspielerin Sara Doorsoun, Stürmerin Laura Freigang und Mittelfeldspielerin Elisa Senß. Komplettiert wird die Fußballmannschaft des Team D von den internationalen Akteurinnen: Torhüterin Ann-Katrin Berger von NJ/NY Gotham FC, Bibiane Schulze Solano von Athletic Blibao und Sjoeke Nüsken vom FC Chelsea.

Verzichten muss Hrubesch hingegen auf Mittelfeldspielerin Sara Däbritz von Olympique Lyon, die sich nach einer Knöchelverletzung noch im Rehatraining befindet. 

Horst Hrubesch: Vorfreude von Tag zu Tag

Bundestrainer Horst Hrubesch sagt: „Uns war es wichtig, die Spielerinnen frühzeitig zu informieren. Dabei mussten wir leider auch einige Spielerinnen enttäuschen, diese Gespräche sind immer schwierig. Nun aber steigt die Vorfreude von Tag zu Tag! Für alle, die Spielerinnen und das gesamte Team, wird es eine unvergessliche Erfahrung, gemeinsam mit den anderen Athletinnen und Athleten Teil des Team D zu sein und Deutschland zu vertreten. Das Erlebnis Olympia ist großartig, sehr speziell und mit nichts zu vergleichen. Wir fahren aber nicht nach Frankreich, um nur teilzunehmen – wir wollen um die Medaillen spielen! Ich habe Vertrauen in meine Spielerinnen und bin optimistisch. Klar ist: Wenn wir etwas reißen wollen in Paris, braucht es alle in Bestform!“  

Auf Abruf stehen Torhüterin Stina Johannes und Stürmerin Nicole Anyomi von Eintracht Frankfurt, Felicitas Rauch (North Carolina Courage) und Janina Minge (VfL Wolfsburg). Felicitas Rauch wird über den gesamten Zeitraum hinweg beim DFB-Team im Frankreich vor Ort sein, Stina Johannes und Nicole Anyomi reisen für den Zeitraum bis Beendigung der Gruppenphase an. Janina Minge wird sich im Verein beim VfL Wolfsburg vorbereiten und schnellstmöglich zum Team dazustoßen, sollte sie abgerufen werden.

Der Bundestrainer versammelt sein Team ab Montag, 8. Juli 2024, in Düsseldorf. Und anstelle von Testspielen stehen im Anschluss zwei Pflichtaufgaben an. Mit dem vorzeitigen EM-Ticket in der Tasche geht es in der Qualifikation noch nach Island (12. Juli) und in Hannover gegen Österreich (16. Juli). Fünf Tage später reist das DFB-Team nach Frankreich.

Olympisches Fußballturnier der Frauen

Das Olympische Fußballturnier der Frauen findet vom 25. Juli bis 10. August 2024 in Frankreich statt. Es wird in folgenden Stadien gespielt:

  • Parc des Princes, Paris
  • Stade de Bordeaux, Bordeaux
  • Stade de la Beaujoire, Nantes
  • Stade de Lyon, Lyon
  • Stade de Marseille, Marseille
  • Stade de Nice, Nizza
  • Stade Geoffroy-Guichard, Saint-Etienne

Die zwölf Mannschaften des Olympischen Turniers im Frauenfußball werden in drei Vierergruppen aufgeteilt. Die beiden Erstplatzierten jeder Gruppe sowie die beiden besten Drittplatzierten erreichen die K.o.-Phase. Danach folgen Viertelfinale, Halbfinale, das Spiel um den dritten Platz und das Finale am 10. August 2024 im Parc des Princes in Paris.

  • Gruppe A: Frankreich, Kolumbien, Kanada, Neuseeland
  • Gruppe B: USA, Sambia, Deutschland, Australien
  • Gruppe C: Spanien, Japan, Nigeria, Brasilien

Qualifikation für Olympia 2024

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat in Heerenveen ihre Aufgabe gelöst und sich das Ticket für Olympia 2024 in Paris gesichert. Das DFB-Team gewann mit 2:0 (0:0) in den Niederlanden und schloss die neugeschaffene Women’s Nations League somit auf dem dritten Platz ab. Damit qualifizierte sich Deutschland neben Spanien für Olympia 2024 in Paris.

Erst in der zweiten Halbzeit traf die DFB-Elf zweifach das Tor: Klara Bühl brachte Deutschland in Führung, die eingewechselte Lea Schüller machte per Kopf nach einem Eckstoß den zweiten Treffer und finalisierte die Sommerplanungen der DFB-Frauen. Damit wird auch Horst Hrubesch als Bundestrainer der Frauen-Nationalmannschaft noch ein paar Monate dranhängen.

„Das ist einfach pure Freude. Ich freue mich total“, sagte Sportdirektorin Nia Künzer im ZDF: „Unser Traum ist wahrgemacht.“

Die bisherigen Siegerinnen

Die bisherigen Siegerinnen des Olympischen Fußballturniers der Frauen:

  • 1996: USA
  • 2000: Norwegen
  • 2004: USA
  • 2008: USA
  • 2012: USA
  • 2016: Deutschland
  • 2020: Kanada

Fragen und Antworten zum Fußballturnier

Seit wann gibt es Fußball bei Olympischen Spielen?

1900 und 1904 fanden Demonstrationswettbewerbe statt, seit 1908 gehört Fußball zum offiziellen Programm. Nur 1932 in Los Angeles war „Soccer“ nicht vertreten, offiziell wegen Streitigkeiten um den Amateurstatus. Die Frauen kämpfen erst seit 1996 um Olympia-Medaillen.

Wie viele Entscheidungen gibt es in Paris?

Bei den Männern und Frauen jeweils eine. Bei den Männern bestreiten 16 Mannschaften das Turnier, bei den Frauen nehmen zwölf Teams teil. Die Endspiele finden am 9. August (Männer) und 10. August (Frauen) im Pariser Prinzenpark statt.

Welche deutschen Teams sind dabei?

Nur den DFB-Frauen gelang über die Endrunde der Nations League die Qualifikation. Hier genügte im April der dritte Platz im kleinen Finale gegen die Niederlande (2:0). Die U21-Männer verpassten das Ticket durch das Vorrunden-Aus bei der EM im vergangenen Sommer.

Wie stehen die deutschen Medaillenchancen?

Eine Prognose ist schwierig, dafür spielte die Auswahl von Horst Hrubesch zuletzt zu wechselhaft. Zudem ist schon die deutsche Gruppe B mit Australien, den USA und Sambia stark besetzt. Nur wenn die Vize-Europameisterinnen konstant ihr volles Potenzial abrufen, wäre auch eine Medaille drin.

Wer sind die Favoriten/Stars?

Die Weltmeisterinnen aus Spanien um die Topstars wie Alexia Putellas und Aitana Bonmati sind weiter das Maß aller Dinge. Aber auch die USA unter der neuen Nationaltrainerin Emma Hayes befinden sich wieder im Aufwind. Bei den Männern setzt Argentinien auf vier Weltmeister, auch Frankreich mit dem künftigen Bayern-Profi Michael Olise und Spanien haben Ambitionen.

Wie lief Tokio 2021?

Die deutsche Männer-Auswahl scheiterte bereits in der Gruppenphase. Die DFB-Frauen hatten die Qualifikation für Tokio durch das Aus im WM-Viertelfinale 2019 verpasst.

(Mit Material vom SID)

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