Frauen-Länderspiel: Deutschland gegen Österreich in Hannover

Nach Rostock ist vor Hannover! Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft bestritt in der EM-Qualifikation ihr letzt Heim-Länderspiel am 16. Juli 2024 vor Olympia 2024 gegen Österreich in der Heinz von Heiden Arena von Hannover.

Sieg bei Olympia-Generalprobe gegen Österreich

Das Maskottchen „Ottienne“ flog durch die Luft, Horst Hrubesch höchstpersönlich leitete die „La Ola“ mit den Fans an, doch eine Spielerin fehlte bei der Feier der DFB-Frauen nach der gelungenen Olympia-Generalprobe. Lena Oberdorf war beim 4:0 (2:0) über Österreich in Hannover vom Platz gehumpelt. Eine Knieverletzung der 22 Jahre alten Mittelfeldspielerin wäre ein schwerer Rückschlag für die deutschen Ambitionen beim Turnier in Frankreich.

„Das würde uns verdammt wehtun, sie ist ein wichtiger Faktor“, sagte Hrubesch in der ARD, „ich hoffe, dass es nicht so schlimm ist, wir warten erstmal ab.“ Wirklich Hoffnung bereiteten die Bilder von Oberdorfs Zweikampf mit der Frankfurterin Barbara Dunst allerdings nicht. Mit schmerzverzerrtem Gesicht klopfte sie auf den Rasen, auch Hrubesch gab zu, den Anblick „nicht gut“ ertragen zu können.

Spielerisch lief es bis zu Oberdorfs Auswechslung nach 71 Minuten. Beflügelt durch den Treffer von Klara Bühl (11.) kontrollierten die DFB-Frauen die Partie. Durch die weiteren Tore von Jule Brand (39.), Lea Schüller (52.) und erneut Bühl (90.+3) sorgten sie vor 43.953 Fans in Hannover für Euphorie und verabschiedeten sich mit viel Applaus und als Gruppensieger in der Qualifikation für die EM 2025 gen Frankreich. Am Freitag hatte es in Island noch eine bittere 0:3-Niederlage gesetzt.

„Wir waren von Anfang an da, das war unheimlich wichtig, das macht uns stark und gibt uns Selbstvertrauen, das müssen wir mit in die nächsten Spiele nehmen, die unglaublich wichtig sind“, sagte Doppeltorschützin Bühl: „Die Fans waren das ganze Spiel da. Das ist ein unglaubliches Gefühl, vor so einer Kulisse zu spielen.“

Vor der Partie hatte Hrubesch gefordert, „etwas gutzumachen“ und ein „anderes Gesicht“ als in Reykjavik zu zeigen. Das funktionierte auch ohne Kapitänin Alexandra Popp, Abwehrchefin Marina Hegering und Mittelfeldspielerin Sydney Lohmann, die verletzungsbedingt nicht zum Einsatz kamen. Im Tor löste Ann-Katrin Berger ihre Konkurrentin Merle Frohms ab – und gab zwei Vorlagen. Die Torhüterinnen-Frage will Hrubesch aber erst kurz vor dem Olympia-Auftakt in Marseille auflösen. „Ich weiß auch, was ich an Merle habe“, sagte er.

Mit dem Island-Warnschuss im Hinterkopf hatte die deutsche Mannschaft mit ersten Chancen durch Laura Freigang (5.) und Giulia Gwinn (10.) sichtlich bemüht begonnen. Spätestens nach dem Führungstreffer durch Bühl übernahm Deutschland die Spielkontrolle. „La Ola“ ging über die Ränge. „Das positive Ergebnis ist wichtig für uns“, sagte Hrubesch, „wir hätten es auch noch deutlicher gestalten können.“ Schüller traf die Latte (50.), Sjoeke Nüsken ins Tor (90.+1), doch die Schiedsrichterin entschied mangels Torlinientechnik auf Weiterspielen.

Statistik

Deutschland: Berger/NJ/NY Gotham FC (33 Jahre/10 Länderspiele) – Gwinn/Bayern München (25/47), Hendrich/VfL Wolfsburg (32/75), Schulze Solano/Athletic Bilbao (25/4), Linder/VfL Wolfsburg (24/16) ab 65. Rauch/VfL Wolfsburg (28/40) – Minge/VfL Wolfsburg (25/5), Oberdorf/VfL Wolfsburg (22/51) ab 71. Nüsken/Chelsea (23/30)- Brand/VfL Wolfsburg (21/47) ab 88. Endemann/VfL Wolfsburg (22/6), Bühl/Bayern München (23/52) – Freigang/Eintracht Frankfurt (26/29) ab 46. Senß/Eintracht Frankfurt (26/7), Schüller/Bayern München (26/62). – Trainer: Hrubesch.

Österreich: Zinsberger – Wienroither (70. Wenger), Georgieva, Kirchberger, Hanshaw – S. Puntigam (46. Schasching) – Purtscheller (63. Hickelsberger-Füller), Degen, Höbinger (46. Feiersinger), Dunst – Campbell (63. Billa). – Trainerin: Fuhrmann.

Tore: 1:0 Bühl (11.), 2:0 Brand (39.), 3:0 Schüller (52.), 4:0 Bühl (90.+3).

Schiedsrichterin: Shona Shukrula (Niederlande).

Gelbe Karten: keine.

Zuschauer: 43.953 (ausverkauft) in Hannover.

DFB-Frauen vor Olympia-Generalprobe

Als der kräftige Stimmungsdämpfer gegen Island endlich verdaut war, fand Horst Hrubesch auch seinen Frohsinn wieder. Bei der Einheit vor der Olympia-Generalprobe scheuchte der Bundestrainer die deutschen Fußballerinnen nicht nur aufgrund der Rückkehr von Alexandra Popp schon wieder mit einem Lächeln im Gesicht über den Platz. Schließlich warte im EM-Qualifikationsspiel gegen Österreich am Dienstagabend (19.00 Uhr/ARD) in Hannover eine Kulisse von mehr als 40.000 Fans, betonte Hrubesch, und „das sollte Spaß machen“ – auch wenn Kapitänin Popp erneut nicht zum Einsatz kommen wird.

Mit dem Island-Warnschuss im Hinterkopf soll der Schwung für die Medaillenmission in Frankreich nun leicht verspätet aufgenommen werden. „Ich denke, wir haben nach der letzten Partie etwas gutzumachen. Es ist klar, dass wir ein anderes Gesicht zeigen wollen“, betonte Hrubesch. Nachdem es beim 0:3 in Reykjavik die höchste Niederlage seit mehr als sechs Jahren gesetzt hatte, hofft die DFB-Auswahl im letzten Test auf einen Mutmacher für das Olympia-Abenteuer.

Zumal es auch für Hrubesch persönlich eine besondere Partie wird. In der niedersächsischen Landeshauptstadt erlebt der 73-Jährige sein letztes Spiel als Frauen-Bundestrainer auf deutschem Boden, ehe er nach Olympia das Amt an Christian Wück (51) übergibt. Zuvor peilt er mit den DFB-Frauen bei den Sommerspielen eine Medaille an.

Die Spielerinnen jedenfalls möchten dem Routinier einen gebührenden Abschied bescheren. „Horst trägt oft ein Lächeln im Gesicht, wenn er bei uns ist“, sagte Offensivspielerin Klara Bühl: „Ich hoffe, dass das neben dem Sportlichen ebenfalls in Erinnerung bleibt, wenn er an die Zeit zurückdenkt.“

Um die sportlichen Ziele zu erreichen, kann Hrubesch in dieser Woche immerhin auf Abräumerin Lena Oberdorf bauen, die aus ihrer abgesessenen Gelbsperre gelernt hat. „Ich muss mich konzentrieren mit den Gelben Karten. Zuschauen liegt mir nicht“, sagte Oberdorf.

Abwehrchefin Marina Hegering und die mögliche deutsche Fahnenträgerin Popp werden zwar beide im Kader stehen. Aufgrund von Wadenproblemen bei Hegering und Popps Fuß-Reizung stehen die Einsatz-Chancen jedoch „im Moment bei Null“, sagte Hrubesch. Sydney Lohmann fehlt mit muskulären Problemen. Der Plan sei es, die Spielerinnen zum Olympia-Start fit zu kriegen.

EM-Qualifikation: Deutschland gegen Österreich

Im letzten Gruppenspiel der EM-Qualifikation treffen die DFB-Frauen von Bundestrainer Horst Hrubesch in Hannover auf Österreich. Die niedersächsische Landeshauptstadt wird damit erstmals Austragungsort eines Frauen-Länderspiels. Das umkämpfte Hinspiel in Österreich gewann Deutschland im April nach 0:2-Rückstand noch mit 3:2.

Die beiden besten Teams jeder Gruppe qualifizieren sich direkt für die EM-Endrunde in der Schweiz (2. bis 27. Juli 2025). Die Dritt- und Viertplatzierten bestreiten die Play-off-Phase.

Tickets für erstes Frauen-Länderspiel in Hannover

Tickets für das Frauen-Länderspiel in der Heinz von Heiden Arena können im DFB-Ticketportal oder über die Tickethotline des DFB ab 15 Euro erworben werden.

Sitzplatzkarten sind in drei Kategorien verfügbar und kosten zwischen 15 und 25 Euro (ermäßigt 10 bis 20 Euro). Kinder bis einschließlich 14 Jahren zahlen für alle Sitzplatz-Kategorien jeweils 8 Euro. Gruppentickets kosten 8 Euro pro Ticket (nur in Kategorie 3) und sind für alle Gruppen ab zehn Personen im DFB-Ticketportal erhältlich. Größere Gruppen wenden sich an den Niedersächsischen Fußballverband.

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