EM 2024: Schweiz gegen Deutschland in Frankfurt

Für das DFB-Team geht es im dritten Gruppenspiel der EM 2024 am Sonntag gegen die Schweiz um den Gruppensieg. Doch Platz eins muss kein Vorteil sein. Sollte der dreimalige Europameister sich mit einem Sieg oder Unentschieden am Sonntag in Frankfurt/ am Main den anvisierten ersten Platz in der Gruppe A sichern, droht bereits im Viertelfinale ein Duell mit den bislang so famos aufspielenden Spaniern. Wäre der zweite Rang daher nicht besser?

Die DFB-Auswahl trifft zum 54. Mal auf die Schweiz – das ist Rekord. Die Bilanz ist mit 36 Siegen, acht Unentschieden und neun Niederlagen positiv. Im bisher letzten Aufeinandertreffen trennten sich beide Teams in der Nations League im Oktober 2020 in Köln 3:3.

Nagelsmann: Wir wollen Erster werden

Bundestrainer Julian Nagelsmann wiegelt ab. „Wir wollen Erster werden, das ist wichtig“, betont der Bundestrainer. Die Gegner im weiteren Turnierverlauf könne man ohnehin nicht beeinflussen. Es gebe aber „eine Wirkung nach innen und nach außen, wenn du die Gruppe als Erster beendest“. Daher zog Nagelsmann die Zügel wieder an. Drei Siege in einer EM-Vorrunde waren der deutschen Nationalmannschaft nur vor zwölf Jahren geglückt. Beim Turnier in Polen und der Ukraine stand auch Kroos auf dem Platz – und der 34-Jährige gibt aufgrund seiner riesigen Erfahrung den Mahner. Bei „dem einen oder anderen Turnier“, erwähnte Toni Kroos, habe es die DFB-Elf „gekillt“, es zwischendurch langsamer angegangen zu sein.

Es heißt EM-Titel. Doch dafür muss Nagelsmann vor dem Spiel gegen die Eidgenossen einige knifflige Personalfragen beantworten. Drei Viertel seiner Viererkette sind mit einer Gelben Karte vorbelastet, Antonio Rüdiger, Jonathan Tah und Maximilian Mittelstädt droht damit ebenso eine Sperre im Achtelfinale wie Abräumer Robert Andrich. „Ich bin bereit, ob Gelb oder nicht“, sagt Rüdiger zwar, doch Nagelsmann muss abwägen, ob es nicht sinnvoll wäre, den einen oder anderen vorbelasteten Spieler draußen zu lassen. Der 36-Jährige unterhielt sich zum Ende des Trainings am Donnerstag jedenfalls auffällig lange mit dem Dortmunder Innenverteidiger Nico Schlotterbeck.

Routinier Kroos hätte zumindest keine Bedenken, wenn Nagelsmann ein wenig rotieren würde. „Es ist eine sehr, sehr gute Gruppe an Spielern und Menschen. Ich hoffe, dass uns dieser Mix noch eine Weile im Turnier verweilen lässt“, sagt die königliche Passmaschine. In den ersten beiden Spielen gegen Schottland (5:1) und Ungarn (2:0) sind bereits 18 Spieler des DFB-Kaders zum Einsatz gekommen.

Rasen in Frankfurt bereit Sorgen

Sorgen bereitet allerdings der Rasen in der Mainmetropole. Beim Spiel zwischen England und Dänemark rutschten die Stars um Harry Kane reihenweise aus. Die deutschen Spieler machten bereits im März beim Länderspiel gegen die Niederlande (2:1) unliebsame Erfahrungen mit dem Frankfurter Geläuf. Das wurde zwar inzwischen ausgetauscht, die Probleme aber blieben.

Besonders Zauberer Jamal Musiala hatte angesichts seiner schnellen Drehungen und Wendungen damals einen schweren Stand. Er sei bei „jeder Aktion gefühlt ausgerutscht“, meinte er und ergänzte lachend: „Zum Glück habe ich überlebt.“ Für Thomas Müller war der Rutschfaktor „gefährlich“. Doch ungeachtet des Rasens, der drohenden Gelbsperren und des möglichen Hammergegners Spanien ist der Hunger auf den Gruppensieg groß.

Italiener Orsato pfeift gegen die Schweiz

Der italienische Schiedsrichter Daniele Orsato wird Deutschlands Gruppenfinale gegen die Schweiz leiten. Das gab die UEFA am Freitagmorgen bekannt. Bisher pfiff der 48-Jährige fünf deutsche Spiele, wovon die DFB-Elf keins verlor. Die letzte Begegnung war vor etwa zwei Jahren ein 1:1 in der Nations League gegen Spanien.

Orsato hatte erst kürzlich für einen emotionalen Moment gesorgt. Nach dem Halbfinal-Rückspiel in der Champions League zwischen Paris St. Germain und Borussia Dortmund hatte Orsato Tränen in den Augen. Der Dortmunder Finaleinzug stellte sein letztes Spiel auf Klubebene dar. Bei der laufenden Europameisterschaft kam Orsato bereits am ersten Spieltag zum Einsatz. Der Weltschiedsrichter von 2020, der im selben Jahr auch das Champions-League-Finale zwischen Bayern München und PSG (1:0) leitete, war bei Englands Auftaktsieg gegen Serbien (1:0) an der Pfeife verantwortlich.

Kritik aber blieb auch bei Orsatos Leistungen nicht aus. Bei der WM 2022 zog der Referee den Ärger Kroatiens auf sich, als er im Halbfinale Argentinien einen umstrittenen Elfmeter zusprach. Auch Thomas Müller hatte Orsato bereits kritisiert. Nach dem Champions-League-Aus 2021 gegen Paris beklagte sich der deutsche Routinier darüber, dass sich der Unparteiische zu „sehr auf das leichte Hinfallen“ der Franzosen eingelassen habe.

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