Die Frauen-EM 2025 ist für die DFB-Frauen nach der Niederlage im Halbfinale gegen Spanien vorbei, doch nach der EM ist vor der nächsten WM. Wie geht’s im deutschen Frauenfußball und bei den Spielerinnen weiter? Ein Ausblick:
Was steht nach dem EM-Aus im Halbfinale als nächstes an im deutschen Fußball der Frauen?
Für die meisten Nationalspielerinnen erst einmal Erholung, dann die Saisonvorbereitung in den Vereinen. Am 30. August findet der Supercup statt, wenn der Double-Gewinner FC Bayern in Karlsruhe auf den VfL Wolfsburg trifft. Eine Woche später beginnt die Bundesliga, das Eröffnungsspiel zwischen den Bayern und Bayer Leverkusen steigt am 6. September in der Allianz Arena. Anfang Oktober beginnt die neue Ligaphase der Champions League. Torhüterin Ann-Katrin Berger darf aber nur kurz durchatmen: Bereits Ende der nächsten Woche muss sie der Sportschau zufolge schon wieder in der US-Liga mit ihrem Klub Gotham FC ran.
Und wie geht es mit den DFB-Frauen weiter?
Da kommt es für die Auswahl von Bundestrainer Christian Wück im Herbst (24. und 28. Oktober) im Halbfinale der Nations League zum schnellen Wiedersehen mit Frankreich, die Spielorte für Hin- und Rückspiel sind noch nicht bekannt. Les Bleues hatte das DFB-Team im dramatischen EM-Viertelfinale mit 6:5 im Elfmeterschießen bezwungen. Gelingt der Einzug ins Endspiel, geht es Ende November gegen Spanien oder Schweden.
Wird sich das Gesicht der Mannschaft verändern?
Der große Umbruch wurde bereits nach Olympia-Bronze 2024 vollzogen. Als älteste Spielerin des EM-Kaders wollte sich Nationaltorhüterin Berger (34) bislang nicht zu ihren weiteren Plänen äußern, auch sonst sind keine Rücktrittsgedanken öffentlich bekannt. Eines der bekanntesten Gesichter kehrt aber wohl bald ins Team zurück: Lena Oberdorf, für die die EM nach ihrem Kreuzbandriss noch zu früh gekommen war.
Wann findet das nächste große Turnier statt?
Nach vier Turnierjahren in Folge (EM 2022, WM 2023, Olympia 2024 und EM 2025) steht 2026 kein Großevent an. Erst im Sommer 2027 geht es wieder um die WM-Krone. Gespielt wird vom 24. Juni bis 27. Juli in Brasilien, die europäische Qualifikation beginnt im Februar 2026.
Was machen DFB und Vereine aus dem EM-Schwung?
FCB-Direktorin Bianca Rech setzte schon vor Turnierbeginn auf einen „weiteren Schub für den Frauenfußball in Deutschland“. Für die Bundesliga stehen wichtige Weichenstellungen an. Das große Ziel: Professionalisierung und Wachstum. Bis zum DFB-Bundestag im Herbst soll das Konzept für die Zukunft stehen, hieß es in einer Mitteilung im Februar. Wie genau die strukturellen und inhaltlichen Veränderungen aussehen werden, wurde noch nicht publik gemacht. Zu dieser Saison tritt aber schon mal eine Neuerung in Kraft: Erstmals spielen 14 statt zwölf Vereine in der aufgestockten Bundesliga. Die Aufsteiger Hamburger SV, Union Berlin und 1. FC Nürnberg bringen Strahlkraft mit, Highlightspiele in großen Stadien sollen den Fanandrang ankurbeln.
Was sind sonst die größten Baustellen?
Unter anderem die Optimierung der Talentförderung, von der auch Bundestrainer Wück als ehemaliger Nationalcoach bei den männlichen Junioren immer wieder spricht. Ihm geht es aber auch darum, dass aussichtsreiche Talente mehr Spielzeit in ihren Vereinen bekommen. Zudem scheint die deutsche Eliteklasse im internationalen Wettbieten aktuell an Attraktivität zu verlieren – zuletzt zog es zumindest Nationalspielerinnen wie Jule Brand (Olympique Lyon), Sydney Lohmann (Manchester City) oder Kathrin Hendrich (Chicago Stars) zu finanzstarken Klubs ins Ausland.
(Mit Material vom SID)