Die deutschen Gegner Schottland, Schweiz und Ungarn haben ihre Generalproben für die EM 2024 in Deutschland absolviert. Dabei gab es Licht und Schatten bei den Teams zu sehen. Die Mannschaften im Formcheck:
Schottland möchte Vorrunde überstehen
Bei der Ankunft in Garmisch-Partenkirchen hatten die Schotten eine verpatzte Generalprobe im Gepäck. „Gegen Ende war es etwas enttäuschend“, räumte Trainer Steve Clarke nach dem 2:2 (0:0) gegen Finnland ein. Seine Vorfreude wollte sich der Coach trotz der späten Gegentore im Glasgower Hampden Park nach einer 2:0-Führung aber nicht nehmen lassen: „Wir sind eine gute Mannschaft, das haben wir in den letzten Jahren bewiesen.“
Nach einem Eigentor von Arttu Hoskonen (54.) und einem Kopfballtreffer von Lawrence Shankland (58.) schien der deutsche Auftaktgegner auf dem Weg zum Sieg zu sein – wenige Tage nach dem mühsamen 2:0 im vorletzten Test gegen Gibraltar. Doch Benjamin Källman (72.) und Oliver Antman (85., Foulelfmeter) sorgten noch für den Ausgleich. Danach strich Clarke Torhüter Craig Gordon and Verteidiger John Souttar aus seinem vorläufigen Kader.
Schottland bestreitet am Freitag in München das EM-Auftaktspiel gegen die Gastgeber. Ab dann sind die „Bravehearts“ auf einer Mission: Noch nie hat Schottland bei einer WM oder EM die Vorrunde überstanden.
Ungarns Trainer Rossi ist zufrieden
Marco Rossi war zufrieden. „Wir sind wirklich gut ins Spiel gestartet. Die komplette erste Halbzeit lief sehr gut, gerade im Angriff passte alles zusammen“, sagte der italienische Trainer der Ungarn nach dem souveränen 3:0 (3:0) gegen Israel.
Vier Tage nach dem 1:2 in Irland, der ersten Niederlage seit September 2022, zeigte Rossis Mannschaft vor allem in der ersten halben Stunde beeindruckenden Kombinationsfußball. Roland Sallai vom SC Freiburg brachte die Magyaren in Führung (11.), Barnabas Varga von Ferencvaros Budapest erhöhte mit einem Doppelschlag (19./22.).
Rossi warnte dennoch davor, sich auf den Lorbeeren auszuruhen. „In vielerlei Hinsicht müssen wir bis zu unserem ersten EM-Spiel noch Fortschritte machen“, sagte der Trainer mit Blick auf den Auftakt am Samstag in Köln gegen die Schweiz: „Jetzt kommt es darauf an, richtig zu regenerieren, damit sich die Spieler mit leichten Verletzungen für die letzte Phase der Vorbereitung erholen können.“
Schweiz mit einem positiven Gefühl
Granit Xhaka wollte keine Kritik aufkommen lassen. „Wir waren schon lange nicht mehr so dominant wie in der ersten Halbzeit“, sagte der Kapitän der Schweizer nach dem eher schmucklosen 1:1 (1:1) gegen den Nachbarn Österreich: „Insgesamt haben wir ein gutes Spiel gezeigt – gegen eine Mannschaft mit viel Qualität. Wir fahren mit einem positiven Gefühl nach Deutschland.“
Dieses Gefühl überkam allerdings nicht alle. Vor allem die Medien waren nach der Partie, bei der insgesamt zwölf Bundesligaspieler beim Anpfiff auf dem Rasen standen, anderer Meinung. So hatte die Boulevardzeitung Blick im Gegensatz zu Torhüter Yann Sommer („Da war viel Positives drin“) einen „harmlosen Auftritt der Nati“ gesehen.
Der Leipziger Christoph Baumgartner hatte die Österreicher von Trainer Ralf Rangnick in St. Gallen nach einem Solo über das halbe Spielfeld früh in Führung (5.) gebracht. Beim Ausgleich durch den Mainzer Silvan Widmer per Abstauber sah Österreichs Torhüter Heinz Lindner nicht gut aus (26.). Kurz vor Schluss vergab der Freiburger Michael Gregoritsch die Chance zum siebten Sieg in Folge für Österreich.
(Mit Material vom SID)