In einem zähen Duell hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation in Köln mit 3:1 (1:1) gegen Nordirland gewonnen und damit eine drohende Blamage gerade noch abgewendet.
Der souveräne Favorit präsentierte sich über weite Strecken ideenlos, drehte das Spiel aber in der zweiten Halbzeit – mit Joker-Treffern von Nadiem Amiri (69.) und Florian Wirtz (72.). Serge Gnabry (7.) hatte früh die Führung erzielt, Isaac Price (34.) glich für Nordirland aus.
Ungefährdeter Vorsprung? Weit gefehlt
Bereits in der siebenten Spielminute eröffnete Gnabry mit seinem Tor alles, doch das frühe 1:0 wirkte wenig stabilisierend. Deutschlands Spiel wirkte schleppend und ideenarm, viele Pässe fanden den Mitspieler nicht. In der 34. Minute bestrafte Nordirland diese Lethargie: Isaac Price erzielte mit einem Volley nach Ecke den Ausgleich für die Gäste – verdient laut Kritikern.
Bundestrainer Julian Nagelsmann reagierte früh und kündigte Umstellungen an – unter anderem wechselte er von der Viererkette auf eine Dreierkette, tauschte fünf Positionen aus. „Wir brauchen Spieler, die Druck und Emotion spüren“, hatte er angekündigt.
Zur Halbzeit quittierten die Fans den Auftritt mit Pfiffen – eine klare Ansage.
Die Wende: Steigerung nach der Pause
Mit Beginn der zweiten Hälfte zeigten sich erste Besserungen: Über Standards und Drangphasen nahm Deutschland das Spiel wieder in die Hand. In der 69. Minute fiel die Entscheidung – nach einem Konvolut mehrerer Abwehrversuche staubte Amiri ab. Drei Minuten später erzielte Wirtz per direktem Freistoß das 3:1 und stellte die Weichen endgültig auf Sieg.
In der Schlussphase warfen die Nordiren alles nach vorne, doch Deutschland verteidigte den Vorsprung bis zum Abpfiff. Antonio Rüdiger handelte sich nach einem taktischen Foul die Gelbe Karte ein, der Abwehrchef ist damit gegen Luxemburg gesperrt.
Viele Schwachstellen im DFB-Team
Der Sieg rettet die deutsche Mannschaft vor dem Totalausfall nach dem verpatzten Auftakt in der Slowakei. Dennoch war der Auftritt alles andere als überzeugend. In der Defensive offen zeigte sich erneut Instabilität, Offensivaktionen blieben oft ideenlos und fahrig.
Für Nagelsmann und Co. ist klar: So reicht das nicht dauerhaft. In Budapest (Luxemburg-Spiel am 10. Oktober) sowie beim Rückspiel gegen Nordirland in Belfast (13. Oktober) muss eine stabilere und kreativere Leistung her.